Der Webmaster ist so alt wie das Internet selbst, denn der Begriff wurde bereits von Tim Berners-Lee, dem Erfinder des Internets geprägt. In seinem „Style Guide for Online Hypertext“ findet der Begriff erstmalig Verwendung. Wörtlich übersetzt bedeutet Webmaster im Prinzip Internetmeister, den Web ist die Kurzform von World Wide Web und Master bedeutet Meister. Der Begriff Webmaster bezeichnete in den 90er Jahren den Betreiber einer Seite, den Menschen, der sich um Konzeption, Pflege, Entwicklung und Vermarktung der Seite kümmert. Heute werden die meisten Internetseiten allerdings von mehr als einer Person betreut. Der Webmaster ist der Kopf des Teams aus Spezialisten, das ich um die bereits erwähnten Aufgaben rund um die Website kümmert. Der Webmaster ist heutzutage also vor allem Koordinator mit Grundlagenwissen in allen wichtigen Bereichen, allerdings ohne das Spezialwissen seiner Teammitglieder.
Was ist beinhaltet der Job des Webmasters?
Der Webmaster ist eine sehr formlose Berufsbezeichnung. Webmaster arbeiten in Agenturen, als Freelancer oder im IT-Bereich von Unternehmen. Kleinere Projekte setzt der Webmaster allein um, für größere Projekte holt er sich Spezialisten ins Team.
Konzeption
Der Aufgabenbereich des Webmasters beginnt bei der Konzeption einer Website, die gemeinsam mit dem Auftraggeber, bzw. anhand der Anforderungen des Auftraggebers erstellt wird. Dabei wird das Design der Website ausgerichtet, Menü, Navigation, Funktionalitäten und Inhalte werden geplant. Es erfolgt schließlich eine Kostenplanung und die technischen Anforderungen an die Realisierung werden identifiziert. Aus der Konzeption wird auch bereits ersichtlich, ob der Webmaster das Projekt allein umsetzen kann oder ob er Unterstützung in Form von Programmierern, Designern, Textern, etc. benötigt. Je nachdem, ob der Webmaster in ein Unternehmen eingebunden oder selbstständig ist, greift er hierfür auf unternehmenseigene Ressourcen oder externes Know-how zurück.
Erstellung der Website
Die Realisierung der Website erfolgt anhand des bereits erstellen Anforderungskatalogs bzw. anhand des Konzeptes. Wenn nicht gerade ein fertiges Content Management System (CMS) wie WordPress, Joomla, Typo3 oder Drupal verwendet wird, benötigt der Webmaster in der Regel Unterstützung bei der Umsetzung. Wenn die Seite erst einmal steht, wird sie vom Auftraggeber abgenommen und „live geschaltet“, sprich veröffentlicht.
Pflege der Website
Mit der Erstellung der Website und der Live-Schaltung ist der Job des Webmasters keineswegs getan. Viele Seiten benötigen eine kontinuierliche Pflege. Ist die Basis der Website ein einfaches CMS, kann dies in der Regel von anderen Leuten übernommen werden. Oftmals ist aber auch für die Wartung und Pflege von Webseiten Spezialwissen erforderlich.
Marketing und Suchmaschinenoptimierung
Bietet der Webmaster einen Full-Service an, umfasst dies in der Regel auch die Vermarktung der Website. Dazu gehört die Suchmaschinenoptimierung für eine bessere Auffindbarkeit in den Suchergebnissen, die wiederum Onpage- und Offpage-Optimierung umfasst. Auf der Marketing-Seite gehört eventuell die Organisation des Affiliate-Marketings zu den Aufgaben eines Webmasters. Die Aufgaben eines Webmasters variieren stark, was insbesondere mit der Projektgröße zusammenhängt. Bei größeren Projekten, wie zum Beispiel der Umsetzung eines großen Onlineshops fungieren Webmaster oftmals als Projektleiter.
Generalisten sind die besseren Webmaster
Erfolgreiche Projektleiter sind zumeist Generalisten, die sich überall ein bisschen auskennen, aber doch zu wenig, um sich in Details verzetteln zu können. Webmaster sind in den meisten Fällen Projektleiter, folglich werden an sie die gleichen Anforderungen gestellt. Dabei müssen sie nicht nur die unterschiedlichen Spezialisten im Team koordinieren sondern auch die Kommunikation zwischen Team und Auftraggeber leisten. Belastbarkeit, Teamfähigkeit, gute Kommunikationsfähigkeiten sind wichtige Voraussetzungen. Zudem muss der Webmaster seinem Team als Motivator dienen.
Wie werde ich Webmaster?
Wie bereits erwähnt ist Webmaster eine relativ formlose Berufsbezeichnung. Daher ist die Berufsbezeichnung des Webmasters genau wie die Bezeichnung des Journalisten in Europa nicht geschützt. Theoretisch kann sich jeder Webmaster nennen, es gibt keinen klassischen Ausbildungsweg. Dennoch lassen sich privat organisierte Ausbildungen, Kurse und Seminare zum Webmaster belegen. Diese dauern meist ein halbes bis ein Jahr, oft auch in Form von Fernunterricht oder berufsbegleitend. Darüber hinaus werden auch in vielen Studiengängen die Grundlagen des Jobs als Webmaster gelehrt.