Geotagging bezeichnet die Anreicherung einer Datei mit Standortdaten, in der Regel geht es dabei um Fotos. Diesen Fotos liegt dann die Information bei, an welchem Ort sie erstellt wurden. Sie werden dadurch im Zusammenhang mit bestimmten Orten auffindbar.
Wie funktioniert’s?
Geotagging wird durch GPS-Daten ermöglicht. Dazu muss die Kamera mit einem GPS-Empfänger verknüpft sein, der entweder schon fest in der Kamera integriert ist, oder als optionales Zubehör mit dieser verbunden wird. Die Verbindung eines Fotos mit den entsprechenden Geo-Daten kann entweder schon im Moment der Erstellung erfolgen, oder auch im Nachhinein, indem der Zeitpunkt der Fotoerstellung mit dem Standort zum jeweiligen Zeitpunkt abgeglichen wird. Die geographischen Koordinaten werden dann in die EXIF-Daten der Bilddatei geschrieben.
Unterschiedliche Möglichkeiten ein Geotag einzubinden
Für die Erfassung der geographischen Daten und die Verknüpfung mit den entsprechenden Bilddateien stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen gibt es spezielle GPS-Tagger, die mithilfe des Blitzschuhs an der Kamera befestigt werden. Dabei kommen zwei unterschiedliche Techniken zum Einsatz: Einmal gibt es GPS-Tagger, die die Bilder im Moment des Auslösens sogleich mit den entsprechenden Koordinaten versehen. Im Nachhinein ist somit keine Bearbeitung mehr notwendig.
Diese GPS-Tagger belasten allerdings den Kameraakku relativ stark und sind teuer in der Anschaffung. Andere GPS-Tagger, die ebenfalls mittels Blitzschuh verwendet werden, zeichnen die geographischen Daten kontinuierlich und unabhängig von der Kamera auf. Im Nachhinein werden diese Daten mit den Fotos synchronisiert: Jedes Foto ist mit einem Zeitstempel versehen und für jeden Zeitpunkt steht dank des GPS-Taggers die entsprechende Koordinate zur Verfügung. Bei der nachträglichen Synchronisierung lassen sich die Geodaten auch gleich aufbereiten, sodass bloßer Koordinaten auch Orte und Straßennamen mit eingetragen werden können.
Abseits der GPS-Tagger, die via Blitzschuh betrieben werden, gibt es auch separate Geräte, bei denen die Aufzeichnung der GPS-Daten völlig unabhängig von der Kamera funktioniert. Diese Geräte haben den Vorteil, dass sie relativ günstig in der Anschaffung sind und dass sie den Akku der Kamera gar nicht belasten. Die Synchronisierung erfolgt hierbei im Anschluss mittels Software am PC.
Die Rolle des Handys beim Geotagging
Geotags werden nicht nur von Fotografen mit professionellem Equipment, sondern – ganz im Gegenteil – vor allem von Leuten genutzt, die Fotos mit dem Handy aufnehmen. Smartphones sind in der Regel mit einem GPS-Empfänger ausgestattet, sodass sich Geotagging ohne großen Aufwand umsetzen lässt. Diese Funktion wird insbesondere für Postings in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram genutzt, damit die eigenen Kontakte und Follower gleich sehen, an welchem Ort das Foto entstanden ist bzw. wo sich der Fotografierende gerade befindet.
Was bringt Geotagging?
Wie bereits angedeutet wird Geotagging vor allem in sozialen Medien verwendet, um mithilfe der Koordinaten den eigenen Standort bzw. den Entstehungsort von Fotos mitzuteilen. Man könnte den Entstehungsort zwar auch in der Beschreibung oder im Posting unterbringen, doch die entsprechenden Fotodienste sind oftmals in der Lage, die Geodaten auszulesen und auf eine Karte zu übertragen. So können andere Nutzer zum Beispiel die Karte aufrufen und auf diesem Weg Fotos zu bestimmten Orten finden. Das klassischste Beispiel ist Google Maps bzw. Google Earth. Wer in Google Earth einen bestimmten Ort betrachtet, kann auch die dort entstandenen Fotos direkt einsehen. Doch Geotagging wird auch professionell genutzt, zum Beispiel im Katastrophenschutz, in der Raum- und Umweltplanung oder im Verkehr.
Die Relevanz von Geotagging für die Suchmaschinenoptimierung
Auf Orte bezogene Suchmaschinenoptimierung nennt man auch Local SEO und im Bereich des Local SEO spielt auch Geotagging eine Rolle. Zwar spielen Geotags bisher keine entscheidende Rolle für das Ranking in den Suchergebnissen, für die Auffindbarkeit sind sie dennoch entscheidend. So können lokale Einzelhändler zum Beispiel die Koordinaten ihrer Standorte auf ihrer Website bzw. in Google Maps integrieren, um bei ortsbezogenen Suchen besser gefunden zu werden.