Dank Facebook Connect können Nutzer ihr Facebook-Profil zur vereinfachten Anmeldung bei anderen Webdiensten nutzen. Das beschleunigt den Anmeldeprozess deutlich – Voraussetzung für die Nutzung ist natürlich ein Facebook-Account. In der Regel ist für den Login bzw. zur Anmeldung bei einem Webdienst die Angabe von E-Mail-Adresse und Passwort erforderlich.
In den letzten Jahren bieten aber immer mehr Dienste die Möglichkeit, sich mit den Daten seines Facebook-Accounts anzumelden. Facebook hat mittlerweile eine dominierende Stellung unter den Social Networks, ein Großteil der Internetnutzer hat dort einen Account. Für die Webdienste ist die Nutzung von Facebook Connect daher sehr zuträglich, denn der Anmeldeprozess wird vereinfacht und beschleunigt, was im Endeffekt zu mehr Nutzern führt.
Wie funktioniert’s?
Der Nutzer kommt auf die Website eines Webdienstes und entdeckt die Möglichkeit, sich via Facebook Connect anzumelden. Dazu ist nur ein Klick auf die für diesen Zweck vorgesehene Schaltfläche nötig. Im folgenden öffnet sich ein Pop-up im Look der Facebook-Login-Maske. Hier gibt der Nutzer seine Facebook-Logindaten ein, stimmt der Datenübertragung zu, und schon ist er beim Webdienst angemeldet. Falls der Nutzer gleichzeitig bei Facebook eingeloggt ist, müssen eventuell überhaupt keine Daten eingegeben werden. Die Verknüpfung zwischen Facebook und Webdienst findet automatisch statt. Die Zustimmung zum Zugriff auf bestimmte Daten bei Facebook muss aber trotzdem erfolgen.
Nachteil: Datenschutz
Mit der Verknüpfung zwischen Webdienst und Facebook werden dem Webdienst bestimmte, bei Facebook hinterlegte Daten übermittelt. Welche Daten das sind, bekommt der Nutzer bei der Authentifizierung im erwähnten Pop-up zusammengefasst. In jedem Fall gehören die öffentlich einsehbaren Daten des Profils dazu, wie Name, Alter, Geschlecht und Profilbild. Fast immer kommt auch die Freundesliste hinzu. Alle weiteren übertragenen Daten unterscheiden sich von Webdienst zu Webdienst. Manche Webdienste räumen sich die Möglichkeit ein, auf die Facebook-Pinnwand des Nutzers zu posten, um dort zum Beispiel ihr Angebot zu platzieren. Wieder andere möchten Zugriff auf die bisherigen Arbeitgeber.
Vermeiden kann der Nutzer den gegenseitigen Datenaustausch zwischen Webdienst und Facebook nur, indem er Facebook Connect nicht verwendet, sprich indem er sich nicht mit seinem Facebook-Account bei anderen Webdiensten anmeldet. Aus datenschutzrechtlicher Sicht ist Facebook Connect durchaus problematisch: Kaum ein Nutzer weiß genau, welchem Webdienst er welche Daten zur Verfügung stellt, zumal die meisten Webdienste mehr Daten beziehen, als sie eigentlich vom Nutzer benötigen. Die Datenübertragung zwischen Webdienst und Facebook bietet zudem Angriffsfläche zum Abgreifen vertraulicher Informationen.
Vorteile für Webdienst, Facebook und Nutzer
Natürlich hat Facebook Connect Vorteile für alle Beteiligten. Facebook erfährt mehr über seine Nutzer und bekommt noch eine größere Präsenz im Web. Dadurch, dass die Nutzer sehen, wofür sie einen Facebook-Account noch benutzen können, dürfte Facebook Connect auch einen positiven Einfluss auf das Nutzerwachstum von Facebook haben.
Für die Webdienste, die sich via Facebook Connect mit dem sozialen Netzwerk verknüpfen lassen, bringt die Funktion ebenfalls große Vorteile. Sie liefern ihren potenziellen Nutzern mit Facebook Connect einen unkomplizierten Weg der Anmeldung, was zu einer nachweisbar höheren Conversion Rate führt – die benötigten Nutzerdaten bekommen sie gleich dazu.
Deutlich mehr Nutzer melden sich bei einem Webdienst an, wenn sie dafür keinen neuen Account benötigen, denn die Einrichtung eines neuen Accounts ist stets mit Aufwand verbunden. Dabei geht es nicht nur um den Anmeldeprozess selbst, sondern auch darum, dass ohne Facebook Connect ein weitere Login-Kombination benötigt wird, die sich die Nutzer merken müssen. Genau an dieser Stelle liegt auch der entscheidende Vorteil für die Nutzer. Dank Facebook Connect lässt sich die Einrichtung eines weiteren Accounts vermeiden.