Tag Cloud bedeutet in deutscher Sprache „Schlagwortwolke“. Gemeint ist damit eine bestimmte Darstellungsform zur Visualisierung von Tags. Dabei werden die Tags in einer „Wolke“ aus Wörtern dargestellt, wobei die Größe der Darstellung eines Tags, einen Hinweis auf die Häufigkeit gibt, in der das Tag vorkommt. Oft wird in Tag Clouds auch mit Farben gespielt. Tag Clouds werden zum Beispiel auf Blogs eingesetzt. Anhand einer solchen Tag Cloud kann der Nutzer gleich sehen, zu welchen Schlagworten Artikel vorhanden sind und wo die inhaltlichen Schwerpunkte des Blogs liegen.
Die Entstehung der Tag Cloud
Zwar ist die Tag Cloud bzw. die Begriffswolke schon Anfang der Neunzigerjahre in Form eines Bucheinbandes für das Werk „Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie“ von Gilles Deleuze und Felix Guattari zum Einsatz gekommen, online wurde sie jedoch 2002 von Jim Flanagan erstmalig genutzt. Heutzutage nutzen nicht nur Blogs, sondern auch Portale wie Flickr solche Schlagwortwolken, um Anwendern eine Hilfestellung bei der Auffindung bestimmter Inhalte zu geben bzw. um die prominentesten Inhalte herauszustellen.
Wie funktioniert’s?
Letztendlich handelt es sich bei einer Tag Cloud um eine „gewichtete Liste“. Hinter dieser Liste steckt eine Formel bzw. ein Algorithmus, der den Zusammenhang zwischen Häufigkeit eines Tags und Darstellungsgröße bzw. der Darstellungsfarbe herstellt. Je häufiger für einen Inhalt ein bestimmtes Tag vergeben wird, desto größer wird dies in der Tag Cloud dargestellt oder desto prominenter wird es farblich von anderen Tags abgehoben. Die Tags sind zudem mit einem Link versehen: Klickt ein Nutzer auf ein Tag, gelangt er zu allen Inhalten einer Website, bei denen dieses Tag hinterlegt ist.
Tag Clouds in der Praxis
Tag Clouds sind zwar nach wie vor sehr beliebt, haben allerdings nicht nur Vorteile. Zwar ist die Tag Cloud in der Lage, Besucher direkt auf die Schwerpunktthemen einer Website aufmerksam zu machen, allerdings wurde in Studien festgestellt, dass viele Nutzer eine Tag Cloud gar nicht verstehen, die Benutzung also doch nicht so intuitiv erfolgt, wie eigentlich angedacht. Außerdem ist eine Tag Cloud nur dann sinnvoll, wenn Webmaster bzw. die Ersteller von Inhalten auch tatsächlich sinnvolle und konsistente Tags vergeben. Oft sorgen zum Beispiel Synonyme in Tag Clouds für Verwirrung. In anderen Fällen werden Tags nicht konsequent vergeben, sodass beim Klick auf ein Tag gar nicht alle betreffenden Inhalte angezeigt werden.
Die Relevanz von Tag Clouds für die Suchmaschinenoptimierung
Grundsätzlich steigert eine Tag Cloud die Anzahl der internen Links. Ob dies in dem Fall wirklich hilfreich ist, darüber wird in der Suchmaschinenoptimierung nach wie vor diskutiert. Im Mittelpunkt sollte daher der Nutzen für den User stehen. Werden Tags konsequent und konsistent vergeben, hat die Tag Cloud eine akzeptable Größe und fügt sich die Schlagwortvergabe sinnvoll in die Gliederung der Website ein, ist eine Tag Cloud nach wie vor sinnvoll. SEOs sollten sich immer fragen, ob eine Tag Cloud eine sinnvolle Ergänzung der User Experience ist oder ob eine Tag Cloud in Verbindung mit Kategorien und Navigation nicht eher für Verwirrung sorgt.