Wer Suchmaschinenoptimierung betreibt und dabei wissentlich die Richtlinien von Google verletzt, betreibt sogenanntes „Black Hat SEO“. Der Name, der in deutscher Sprache „Schwarzer-Hut-SEO“ bedeutet, wurde wahrscheinlich Western-Filmen entlehnt, in denen die Bösewichte meistens einen schwarzen Hut tragen. Der gute Cowboy hingegen trägt klassischerweise einen weißen Hut, weshalb vorbildliche Suchmaschinenoptimierung auch mit „White Hat SEO“ bezeichnet wird.
Was genau umfasst Black Hat SEO?
Zu Black Hat SEO gehört eine Vielzahl von Spammethoden. Mit Sicherheit wird nicht der Einsatz aller Methoden gleich gewertet, wenn Black Hat SEO durch die Suchmaschine identifiziert wird. Zum Black Hat SEO gehört zum Beispiel die Nutzung von Linkfarmen oder Text Hiding. Je nachdem, wie stark ein Suchmaschinenoptimierer auf Black Hat SEO setzt, gibt es allerdings noch sehr viel aufwendigere Methoden. So kann spezielle Software für das automatische Setzen von Links auf vielen verschiedenen Seiten eingesetzt werden. Eine solche Software verfasst zum Beispiel selbstständig Kommentare auf Blogs oder Postings in Foren. Für letzteres wurde oftmals die Anwendung XRumer eingesetzt. Letztendlich geht es also immer um eine Erhöhung der Linkpopularität bzw. um eine Verbesserung der Backlinkstruktur allgemein. Da machen auch weitere Methoden Black Hat SEO, wie zum Beispiel Linktausch und Linkkauf keine Ausnahmen, eng verknüpft mit der ebenfalls nicht erlaubten Erstellung von Satelliten-Netzwerken. Article Spinning, also die Abänderung von Content, um eine Identifikation als Duplicate Content auszuschließen, gehört ebenfalls zu den unerlaubten SEO-Praktiken.
Google wehrt sich
Google hat selbstverständlich kein Interesse an durch Black Hat SEO verfälschte Rankings in den Suchergebnissen. Viele Updates des Suchalgorithmus beinhalteten daher schon Neuerungen im Bezug auf die Identifikation von Black-Hat-SEO-Methoden. Das 2011 umgesetzte Panda-Update trug zum Beispiel wesentlich zur Aufdeckung von Duplicate Content und Linkspamming bei. Wird Black Hat SEO identifiziert, hat dies eine Abstrafung der betreffenden Website zur Folge (Penalty), die sich negativ auf die Position in den SERPs auswirkt. Im schlimmsten Fall kann die Verwendung von Black Hat SEO sogar zu einem Ausschluss aus dem Index der Suchmaschine führen. Wer heutzutage allerdings verstärkt auf Black Hat SEO setzt, ist sich über die Gefahr des Penaltys im Klaren. Ein Penalty wird in der Regel mit eingeplant, Black Hat SEO muss dann so effektiv sein, dass das Ergebnis der Anwendung dem Nachteil durch Penalty überwiegt. Dies ist überhaupt möglich, da sich Black Hat SEO in der Regel erst auf den Suchindex auswirkt und danach erkannt wird. Dennoch ist es ein Spiel mit dem Feuer: Suchmaschinenoptimierung ist nichts wert, wenn sie zum Ausschluss aus dem Ranking der Suchmaschine führt.
Black Hat SEO wird in Maßen eingesetzt
Die Richtlinien von Google zum Thema Linkbuilding sind sehr streng. Jede Art des künstlichen Linkbuildings ist demnach nicht erlaubt. Allerdings wird künstliches Linkbuilding immer noch betrieben – gerade zum Start von Webseiten. Google unterscheidet daher, wie bereits erwähnt, zwischen unterschiedlichen Stufen des Black Hat SEO. SEOs, die hier und dort ein paar Links platzieren, dürften kaum von einem Penalty betroffen sein, solange das Linkwachstum nicht unnatürlich wirkt