Speakable: Neues Schema.org Markup für Voice Search
Voice Search wird für Webseitenbetreiber und SEOs zunehmend wichtig. Das neue Schema.org Markup “Speakable” soll es dem Google Assistant ermöglichen, auf Zuruf Inhalte einer Website sprachlich wiederzugeben.
Immer mehr Menschen nutzen ihre Smartphones oder intelligente Lautsprecher wie Amazons Alexa oder Google Home, um bequem über Sprachbefehl Informationen abzurufen oder Transaktionen durchzuführen. Dabei werden reale Fragen gestellt. Die Bandbreite reicht von Fragen nach dem Wetter über News, Rezepte, Anleitungen und Wegbeschreibungen bis hin zu Produktinformationen. Schema.org und Google haben darauf jetzt eine reale Antwort: Speakable. Speakable ermöglicht es Googles intelligentem Sprachassistent Assistant, entsprechend markierte Inhalte einer Website vorzulesen.
Speakable derzeit in Testphase mit US News
Wenn ein Nutzer den Assistant fragt “Hey Google, was sind die News zu Voice Search?”, durchsucht er daraufhin die News-Rubrik nach Ergebnissen, liest einen Ausschnitt eines relevanten News-Artikels vor und nennt auch den Namen der Quelle. Gleichzeitig sendet der Assistant die Quelle sowie zwei weitere Berichte über das angefragte Thema an das Smartphone des Nutzers.
Im Moment steht Speakable nur für Nachrichten-Dienstleister in den USA zur Verfügung. Searchengineland berichtet, dass Google das Schema.org Markup auf für weitere Länder und Sprachen ausrollen möchte, sobald eine ausreichende Anzahl Publisher das Markup in ihre Webseiten integriert haben.
Was steckt hinter dem Schema.org Markup Speakable?
Derzeit klassifiziert Google das Speakable Markup als BETA mit dem Hinweis, dass Änderungen vorbehalten sind. Google führt an: “Wir entwickeln diese Funktion derzeit, es kann daher zu Änderungen in den Anforderungen oder Richtlinien kommen.”
Inzwischen sind die strukturierten Daten für Speakable auf Schema.org verzeichnet. Auf Websites oder in Artikeln kennzeichnet das Speakable Markup:
“Abschnitte einer Website, die besonders “sprechbar” sind in dem Sinne, dass sie sich besonders für die Text-zu-Sprache Umwandlung eignen. Andere Bereiche einer Website können unter Umständen ebenfalls sinnvoll gesprochen werden. Die Speakable Eigenschaft dient der Kennzeichnung jener Abschnitte, die am ehesten für die Sprachwiedergabe geeignet sind.
Technische Umsetzung von Speakable
Du kannst das Schema.org Markup Speakable derzeit als HTML und JSON-LD implementieren. Später sollen noch Microdata und RDFa hinzukommen. Für HTML kannst du das Google Testtool für strukturierte Daten benutzen.
Beispiel HTML Code:
<code><html> <head> <title>So zeichnest du Inhalt als Speakable Content aus <meta name="description" content="Du kannst das Schema.org Markup Speakable derzeit als HTML und JSON-LD implementieren. Später sollen noch Microdata und RDFa hinzukommen. Für HTML kannst du das Google Testtool für strukturierte Daten benutzen."/> <script type="application/ld+json"> { "@context": "https://schema.org", "@type": "WebPage", "name": "Speakable Content", "speakable": { "@type": "SpeakableSpecification", "xpath": [ "/html/head/title", "/html/head/meta[@name='description']/@content" ] }, "url": "https://www.xovi.de/2018/08/speakable-neues-schema-org-markup-fuer-voice-search/" } </script> </head> </html></code>
Beispiel JSON-LD
Du kannst bereits jetzt deine Inhalte als Speakable auszeichnen. Sei dir jedoch bewusst, dass das Feature derzeit nur in den USA und nur für News genutzt wird. Möglicherweise helfen dir die strukturierten Daten, bei Suchfragen ein Featured Snippet zu ergattern. Ob und wie effektiv die Speakable Auszeichnung dabei ist, lässt sich nur schwer einschätzen.
Speakable Content: Worauf du bei vorlesbaren Inhalten achten musst
Inhaltlich solltest du einiges berücksichtigen, wenn du die Speakable strukturierten Daten verwendest. Grundsätzlich gilt: Mache dir Gedanken über den User Intent und User Verhalten. Speakable Content sollte auch Snackable Content sein: Leicht und schnell konsumierbarer Inhalt, der eben vorgelesen wird.
- Weniger ist mehr: Statt den gesamten Artikel als Speakable zu markieren, konzentriere dich auf wichtige Abschnitte.
- Gestalte deine Überschriften so prägnant wie möglich.
- Nutze für deine Inhalte kurze Sätze. Kurze Sätze sind für Text-to-Speech Applikationen leicht vorzulesen. Für den Zuhörer sind diese knapp gehaltenen Satzstrukturen leichter verständlich, als lange, verschachtelte Sätze mit komplexen Inhalten, die dem Zuhörer eine hohe Konzentration abverlangen und auch für den Sprachassistent suboptimal sind.
- Achte bei der Markierung von Inhalten als Speakable darauf, dass diese vorgelesen Sinn ergeben. Verwende die strukturierten Daten z.B. nicht für Spitzmarken (in Nachrichten oder Pressemitteilungen), Bildunterschriften oder Quellenangaben.
- Markiere keine Inhalte als Speakable, die sich auf nicht vorlesbare Inhalte (z.B. Grafiken) beziehen.
- Die Aufmerksamkeitsspanne von Nutzern ist kurz. Das gilt auch für Speakable Content. Die Inhalte in den strukturierten Daten sollten 2 bis 3 Sätze oder 20 bis 30 Sekunden Vorlesezeit nicht überschreiten.
Warum Speakable für SEO wichtig wird
Voice Search – und damit sprachbasierte Suchergebnisse – werden zukünftig immer mehr an Einfluss gewinnen. Sprachassistenten sind auf dem Vormarsch. Bereits jetzt wird die Sprachsuche gerade mobil zunehmend genutzt, mit hohem Anteil an lokalen Suchanfragen. Ein Blick auf verschiedene Statistiken zeigt beispielsweise, dass “bis 2020 50% aller Suchanfragen sprachbasiert” sein werden und “etwa 30% aller Suchen ohne ein Display erfolgen”.
Auch Björn Tantau, feste Größe im deutschen Online Marketing, hat in seinem Artikel 4 nützliche Tipps für erfolgreiche Voice Search Optimierung im XOVI Expertenrat die wachsende Bedeutung von Voice Search verdeutlicht:
“ Voice Search wird weiter erfolgreich seinen Siegeszug fortsetzen. Es geht um viel Traffic und damit auch um viel Geld. Der Markt wird schon in den nächsten Jahren deutlich mehr wert sein und selbstverständlich kann es dabei auch um deine Umsätze gehen. Wenn du dir diese Umsätze und vor allem den Traffic nicht entgehen lassen willst, dann musst du jetzt handeln.”
Mit dem Schema.org Markup Speakable werden die sprachlich abrufbaren Informationen breiter aufgestellt. Das bedeutet, dass auch der Nutzen und Gebrauch von Sprachassistenten weiter zunehmen wird. Zwar beschränkt sich Speakable derzeit noch auf US-amerikanische News. Ist die Beta-Phase allerdings abgeschlossen, wird sich das Markup auf zahlreiche andere Suchanfragen und Länder erweitern. Auch auf Deutschland. Dann werden in den sprachbasierten Suchergebnissen jene Inhalte bevorzugt ausgegeben, die inhaltlich und technisch am besten aufbereitet sind.
Es wird also wichtig, dass du deine Inhalte nicht nur für Leser gut aufbereitest, sondern auch für zukünftige Zuhörer. Nutze die Testphase, die Entwicklung des Markups zu beobachten und deine eigenen Inhalte an eine Wiedergabe über Sprachassistenten anzupassen. So werden deine Inhalte auch für die Sprachsuche relevant bleiben.