Was ist die Suchintention?
Nutzer- und Suchintention: Was ist das?
Der/die Suchende hat bei der Suchanfrage meist schon eine bestimmte Idee von der Art der Antworten, die erwartet werden. Das sind beispielsweise weiterführende Informationen zu einem Thema oder konkrete Handlungsmöglichkeiten. Das Wort Handlungsmöglichkeiten verrät es schon: Eine Suche hat immer einen Grund.
Warum ist die Suchintention wichtig für SEO?
Die Basis für die Klassifikation von Keywords ist immer die Suchintention. Sie sollte auch Einfluss auf die Ausgestaltung deines Contents nehmen. Wenn du deine Landing Page also auf ein bestimmtes Keyword optimierst, musst du wissen, welche Art von Inhalten die User:innen durch die Eingabe des Keywords erwarten. Nur so kannst du die Nutzer-, bzw. Suchintention befriedigen und
- die User Experience verbessern
- positive Nutzersignale erzeugen
- Traffic erhöhen
- Rankings verbessern
- Leads und Conversions steigern
Das funktioniert natürlich nur, wenn du nicht nur deine Keywords, sondern auch den Aufbau und die Inhalte deiner Seite auf die Suchintention ausrichtest. Du siehst also, die Suchintention wirkt sich auf alle Bereiche des SEO aus.
Tatsächlich hat jede Suchanfrage einen übergeordneten und einen konkreten Grund, bzw. Anlass. Dabei ist der übergeordnete Anlass die Nutzerintention (oft auch Userintent genannt) und der konkrete Anlass die Suchintention.
Häufig werden die Begriffe Nutzerintention und Suchintention als Synonyme zueinander verwandt. Das sind sie aber nicht, denn es besteht ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden.
Der Unterschied zwischen Nutzerintention und Suchintention
Die Nutzerintention ist der Suchintention übergeordnet. Eine einzelne Suchanfrage, bzw. Suchintention macht häufig nur einen Teilaspekt einer sehr komplexen Nutzerintention aus.
Ein Beispiel: Du möchtest dir ein Auto kaufen. Das ist deine Nutzerintention. Bevor ein neuer Wagen vor deiner Tür steht, musst du haufenweise kleinteilige Entscheidungen treffen. Hierfür sammelst du jetzt Informationen rund um das Thema Autokauf. Dazu zählen beispielsweise:
- Nutzungsanforderungen (z.B.: passt ein Kinderwagen hinein?)
- Wagenklasse, Marke, Modell
- Neu-, Jahres-, Gebrauchtwagen
- Privatverkäufer oder Händler
- Finanzierungsmodelle
- Versicherungen
- Zulassung
- …
Für all diese Dinge suchst du wahrscheinlich
- Test- / Erfahrungsberichte
- Angebote / Inserate
- Kontaktdaten
- Standorte, Anfahrt, Öffnungszeiten
- …
Der Prozess der Befriedigung der Nutzerintention ist übrigens sehr eng mit der Customer Journey verknüpft. All diese verschiedenen Arten von Informationen werden in unterschiedliche Keyword-Klassen kategorisiert.
Die Beantwortung jeder kleinsten Frage zu all diesen Themen-Segmenten ist eine Suchintention, die ein Puzzleteil der Nutzerintention ausmacht.
Eine Nutzerintention kann ein komplexes Ziel sein, welches durch zahlreiche Suchintentionen erfüllt wird.
Damit ist auch klar: Nicht jede Suche hat dasselbe Ziel. Bei Testberichten zu verschiedenen Modellen suchst du nach Informationen. Wenn du aber schon ganz genau weißt, welchen Wagen du willst und wie du ihn finanzieren möchtest, suchst du nach konkreten Inseraten. Du willst also kaufen. Danach geht es um die Besichtigung bzw. Abholung des Wagens. Jetzt fragst du Standorte und Wegbeschreibungen ab. Daher wird zwischen verschiedenen Keyword-Typen unterschieden.
Suchintention nach Google
Bei der Klassifizierung von Keywords legt Google die Suchintention zugrunde — ein weiterer Beweis dafür, wie eng Keywords mit der Intention verknüpft sind. Der Suchmaschinen-Anbieter selbst unterschied lange Zeit lediglich drei übergeordnete Suchintentionen:
Know-Keywords sind Suchbegriffe, die informationsorientiert sind. Die User:innen suchen nach spezifischen Informationen. | |
Do-Keywords führen zu einer Interaktion mit den gesuchten Inhalten. | |
Mit Go-Keywords möchte man schnell zu einer/m Website/Marke/Produkt/Ort gelangen. |
Juli 2018 verpasste Google seinen Quality Rater Guidelines ein Update. Aus Go wurden Visit Website und Visit in Person. Auch die Unterkategorie Know Simple ist inzwischen dazugekommen. Ebenso wie Device Action, eine Unterkategorie der Do-Keywords. Demnach unterscheidet Google inzwischen nach folgenden Suchintentionen:
Know Keywords
Know: Die Nutzerintention von Know-Keywords ist es, Informationen zu einem bestimmten Thema zu erhalten. Die Nutzer:innen möchten also mehr über etwas wissen. Das können komplexe Themen oder einfach zu beantwortende Fragen sein. Bei letzterem spricht man von Know Simple Suchanfragen:
Know Simple: Know Simple Keywords sind Suchanfragen, die eine klare, kurze Antwort haben. “Know simple” Suchanfragen machen nur einen kleinen Teil der Know-Keywords aus. Zum Beispiel: Wie spät ist es
Do Keywords
Do: Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um Keywords, die ein Ziel oder eine Interaktion nach sich ziehen. Dazu zählen beispielsweise Downloads, Käufe oder Entertainment.
Device Action: Device Action Befehle zählen zu den Do-Keywords. Hier erteilen die User:innen ihrem Smart Device (z.B. Smart Assistant in Smartphones oder Speakern) Aufgaben. Device Action Anfragen sind meist sprachbasiert, werden also ohne die Zuhilfenahme der Hände durchgeführt. Zu Device Action Aufgaben gehören beispielsweise Anrufe, das Versenden von Nachrichten, die Installation von Apps, Navigation, Abspielen von Medien, Termine, Wecker oder Erinnerungen einrichten.
Go Keywords
Visit Website: Der Name sagt es schon: Mit dieser Suchanfrage wollen die User:innen auf eine ihnen bereits bekannte Website. Das können auch bestimmte Informationen, bzw. Unterseiten einer Website sein. Dazu zählen etwa: eine konkrete Produktseite, Kontaktdaten/Anfahrt, Team-Seiten, Jobs, Presseinformationen…
Visit in Person: Bei diese Suchanfragen wollen die User:innen den Ort selbst besuchen. Das können beispielsweise Supermärkte, Restaurants, Kinos, Ärzte oder Kindergärten sein. Visit in Person Suchanfragen sind für Local SEO besonders relevant. Oft gehen sie mit Navigationen und Bewertungen einher.
Keyword-Klassen in der Übersicht
Auf Grundlage von Googles ursprünglich drei Keyword-Klassen haben sich in der SEO-Szene mit der Zeit differenziertere Suchintentionen, bzw. Keyword-Kategorien, etabliert. Die wichtigsten sind:
Keyword Gruppe | Google Klassifizierung | Beschreibung / Suchintention | Erwarteter Content | Keyword Beispiele |
---|---|---|---|---|
Informational Keywords | Know | Die User:innen möchten Informationen | Ratgeber Artikel, Anleitungen, Testberichte, Checklisten… | VW T-Roc Testbericht, Reifen wechseln, was wird bei der HU gemacht |
Transactional Keywords | Do | Die User:innen interagieren mit der Seite, möchten ein Angebot oder einen Service wahrnehmen. Ob dieser kostenfrei /-pflichtig ist, ist erstmal egal. | Produkte, Buchungen, Reservierungen, E-Books, Whitepaper, Freeware… | Navigationssystem download, Testbögen Führerschein |
Commercial Keywords | Do | Gehören zu Transactional Keywords, haben eine klare Kaufabsicht | Produkte oder Dienstleistungen zum Kauf | Auto kaufen, Mercedes A 180 2016 rot gebraucht kaufen, auto mieten |
Brand Keywords | Go | Hier ist immer eine Marke involviert. Die User:innen wissen bereits, was oder wohin sie möchten. | Brand Keywords können informational, commercial oder navigational Keywords sein. | Audi Händler Köln, BMW leasen, Mercedes A 180 2016 rot gebraucht kaufen |
Navigational Keywords | Website Query | Suchanfragen für die Navigation zu einer Website oder einer Information auf einer Website. Das Produkt/Unternehmen ist bereits bekannt. | (Informationen auf) Eine/r bestimmte/n Website | starcar, BMW Jobs,Telefonnummer Audi Zentrum Köln |
Regional Keywords | Visit in person | Suchanfragen für physische Orte, die offline besucht werden sollen. Das Produkt/Unternehmen ist bereits bekannt. | Maps, Routen, Erfahrungsberichte… | Audi Händler Köln, Starcar Ehrenfeld, Tankstelle Aachener Straße |
So integrierst du die Suchintention in deine SEO-Arbeit
Die Terminologie in Keywords gibt also Hinweise darauf, was für ein Ergebnis die User:innen erwarten oder gewöhnt sind. Finde also die Suchintention deiner Keywords heraus. Richtest du deine Inhalte auf diesen Endzweck aus, sind deine Chancen auf ein gutes Ranking und viele Conversions am höchsten.
Am besten wirfst du einen Blick auf die 1. Seite der Suchergebnisse deines Keywords. Schau dir ganz genau an, welche Inhalte die Suchergebnisse den User:innen nach dem Klick liefern und wie diese aufbereitet sind. Immerhin erfüllen diese Ergebnisse aus Sicht der Suchmaschine die Suchintention am besten. Wie macht es Position 1? Fällt ein Ergebnis aus der Reihe? Überlege dann, ob und wie du dem User noch bessere Inhalte bieten kannst, um zum besten Suchergebnis zu werden.