Die Conversion-Verknüpfung im Google Tag Manager – wichtiger als du denkst
Wenn du dich in der letzten Zeit in den Google Tag Manager eingeloggt hast, wirst du den Hinweis wahrscheinlich gesehen haben: Google rät dazu, den Tag-Typ Conversion-Verknüpfung in deiner Google Tag Manager-Implementierung zu aktivieren. Ansonsten kann es zur falschen Messung von Conversions in deinem Google Ads-Konto führen. Wieso, weshalb und ob du überhaupt betroffen bist, erfährst du in diesem Artikel.
Wenn du Google Ads schaltest, wirst du sicherlich auch das Conversion-Tracking nutzen. Solltest du es nicht nutzen, wird es aber Zeit. Ohne Messung von Conversions ist das Schalten von Anzeigen nicht so richtig sinnvoll, das ist aber ein ganz anderes Thema. Ich gehe jetzt davon aus, dass du das Conversion-Tracking selbstverständlich nutzt.
Beim Klick auf eine Anzeige werden Informationen zu diesem Anzeigenklick in einem Cookie gespeichert. Ein Cookie ist eine kleine Textdatei, die einen Namen, einen Wert und eine Gültigkeitsdauer hat. Zusätzlich erhält ein Cookie auch immer den Verweis zu einer Domain. Und zwar die Domain, mit der das Cookie kommunizieren darf. Im Falle von Google Ads ist das googleadservices.com. Wenn das Conversion-Tracking mit einer anderen Domain als der gerade aufgerufenen kommuniziert, spricht man von Third-Party-Cookie. Das Cookie mit der eigenen Domain ist das First-Party-Cookie.
Third-Party-Cookies sind in Gefahr
Immer mehr Browserhersteller wollen für mehr Datenschutz sorgen. Allen voran Apple mit ihrem Safari und Mozilla mit dem Firefox. Beide Hersteller wollen ihre Browser weniger „gesprächig“ machen und in erster Linie das Erfassen von Profilen beim Besuch mehrerer Domains erschweren. Denn gerade durch das domainübergreifende Tracking können sehr granulare Nutzerprofile erstellt werden.
Bei Apple heißt dieses Verfahren Intelligent Tracking Protection (ITP). Dabei soll in Zukunft unter anderem intelligent (Apple spricht von Machine Learning) gegen das Datensammeln vorgegangen werden. Das betrifft aktuell aber erstmal intensiv die Third-Party-Cookies. Der Nutzen von Third-Party-Cookies soll stark eingeschränkt werden. Und damit betrifft es direkt Google Ads. Und eventuell auch dich und deine Kampagnen.
Im Browser Safari wurde es so umgesetzt, dass Third-Party-Cookies nur noch für 24h lesbar sind. Danach kann die Conversion nicht mehr mit dem Anzeigenklick in Google Ads verknüpft werden, denn das entsprechende Cookie mit den Daten ist für Google Ads nicht mehr vorhanden. Ohne diese Maßnahme ist das Standard-Zeitfenster für die Verknüpfung von Conversion und Anzeigenklick bei Google Ads 30 Tage. Das bedeutet schon jetzt, dass viele Conversions, die vorher von Google Ads erfasst wurden, jetzt nicht mehr zugeordnet werden können.
Wann betrifft es dich nicht
Die Conversion-Verknüpfung ist nicht wichtig für dich, wenn du Dein Google Ads mit Google Analytics verknüpft hast oder wenn du das neue Snippet für Google Ads benötigst. Das neue Snippet sieht so aus:
Es ist das sogenannte Global Site Tag. Du erkennst es an dem „gtag“ in der aufrufenden URL. Wenn du das also in dem Quelltext deiner Website findest, ist alles okay. Auch wenn du Adwords mit dem Google Tag Manager eingebunden hast, benutzt du das inzwischen automatisch.
In beiden Fällen musst du nicht weiterlesen und die Welt ist für dich in Ordnung.
Wenn du noch den alten Google Ads-Conversioncode benutzt, musst du entweder den neuen Google Ads-Code einbauen, deinen Google Ads-Account mit Google Analytics verknüpfen oder aber die Conversion-Verknüpfung im Google Tag Manager aktivieren. Wenn du den Google Tag Manager schon in deiner Seite integriert hast, ist das der einfachste und schnellste Weg.
Anleitung Conversion-Verknüpfung
Bei dieser Anleitung gehe ich davon aus, dass der Google Tag Manager auf deiner Seite installiert ist und du entsprechende Rechte für das Anlegen und Veröffentlichen von Tags hast. Solltest du diese Rechte nicht haben, dann weise den Verantwortlichen darauf hin, dass er aktiv werden muss. Und sage ihm auch, dass es extrem wichtig ist, weil du aktuell nicht sauber messen kannst.
- Als erstes rufst du den Google Tag Manager unter https://tagmanager.google.com/ auf.
- Nachdem du in deinem Container bist, klickst du auf „Tags“ in der linken Navigation.
- Mit einem Klick auf „Neu“ öffnet sich die Oberfläche für das Anlegen eines neuen Tags.
- Nach dem Klick auf „Tag-Konfiguration“ öffnet sich die Auswahl der vorhandenen Tag-Typen (siehe Bild).
- Mit einem Klick auf „Conversion-Verknüpfung“ wählst du den entsprechenden Typ aus.
In dem Tag-Typ „Conversion-Verknüpfung“ musst du nichts weiter einstellen. Meistens ist keine weitere Konfiguration erforderlich:
Einen Sonderfall gibt es bei der Konfiguration. Und zwar, wenn die Conversion auf einer anderen Domain stattfindet. Wenn also der Google Ads-Besucher auf example.com landet, aber durch einen Klick auf der Website, der Besucher zum Schluss die Conversion auf beispiel.com ausführt. In dem Fall musst du die domainübergreife Verknüpfung aktivieren und alle betroffenen Domains in das Feld eintragen:
Weitere Einstellungen musst du im Normalfall nicht vornehmen.
Damit die Conversion-Verknüpfung auch in der Seite funktioniert, muss sie auf jeder Seite aktiv sein. Das erreichst du, in dem du als Trigger den „All pages“-Trigger auswählst. Dieser Trigger ist standardmäßig in allen Google Tag Manager-Containern vorhanden:
Sobald du diesen neuen Tag getestet hast, kannst du die neue Version im Google Tag Manager veröffentlichen. Deine Google Ads-Conversions werden dann wieder korrekt erfasst.
Fazit
Mit dieser beschriebenen Lösung hast du das Problem für Google Ads erstmal mit Hilfe des Google Tag Managers gelöst. Aber ich glaube, dass es mittelfristig immer wieder Bestrebungen seitens der Browserhersteller geben wird, die das Tracking erschweren werden. Von daher ist es wichtig, dass du dich ständig informierst und auf dem aktuellen Stand bleibst. Denn vor Kurzem zum Beispiel wurde auch von Facebook angekündigt, das Tracking anzupassen, damit die Conversions trackbar bleiben. Das Leben ist ein ständiges Lernen.