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Content-Recycling

Wie du deinen Content einmal smart erstellst und mehrere Male auf verschiedenen Kanälen verwendest
Eugen Grinschuk
| 17.12.2020

Content-Marketing ist ein langwieriges Spiel. Du musst einen Content erstellen und das immer und immer wieder. Die Arbeit dahinter ist sehr aufwendig; Recherche, Erstellung, Design, Lektorat, etc. und für verschiedene Plattformen kann das Medium oder die Art unterschiedlich sein. Der Blogbeitrag sieht anders aus als der Post auf Instagram. Und auf YouTube brauchst du ein Video. Für LinkedIn ist vielleicht erneut ein anderer Content notwendig. Das heißt, du müsstest theoretisch für jede Plattform einen neuen Content erstellen. Das hört sich bereits ganz schön mühselig an. Ist es auch. Doch mit Content-Recycling kannst du es ändern.

Das schauen wir uns in diesem Artikel genauer an.

Content Recycling – Was bedeutet das?

Was bedeutet Content-Recycling eigentlich? Ganz genau genommen bedeutet es, dass du den Content, welchen du einmal erstellt hast, wiederverwenden kannst. Klingt spannend? Ist es auch. Denn, du kannst dir damit viel Arbeit ersparen, wenn du einen Artikel einmal erstellst und dann wiederverwendest, für die verschiedenen Plattformen.

Worauf muss ich achten?

Jetzt ist es gut zu wissen, worauf du achten musst, weil den Content einfach nur so wiederverwenden kannst du ja nicht. Denn, jede Plattform hat ihre Eigenheiten und Voraussetzungen.

Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, wie du beim Content-Recycling vorgehst, damit du dir Arbeit sparst und der Content dennoch gut ankommt und zu der jeweiligen Plattform passt.
Zuerst musst du dir im Klaren sein, welche Plattformen du verwenden möchtest. Es macht durchaus Sinn, auf den Plattformen zu bleiben, wo du bereits bist, außer du hast noch keine Videoplattform in Petto. Denn, die Ausgangslage ist hier ein Video. Mehr dazu im weiteren Abschnitt in „die 5 Schritte zur Entstehung“.

Da es auch weiterhin viel Arbeit ist, musst du eine Analyse gemacht haben, ob sich solch ein Content vom Suchvolumen etc. rentiert. Und du musst ein Ziel definiert haben sowie stets einen Mehrwert bieten, damit der Content angenommen wird. Die Grundlagen eines guten Contents sollten dir bekannt sein.

Welche Medien und Plattformen verwenden?

Zuerst solltest du eine Analyse machen, auf welchen Plattformen du überhaupt vertreten bist. Dann haben die meisten Plattformen ohnehin ein entsprechendes Medium, welches darauf gepostet werden kann.

Es gibt einige Ausnahmen, bei denen eine Kombination aus zwei oder gar mehreren Medien möglich ist. So ist dies zum Beispiel mit dem Blog der Fall. Auf einem Blog kannst du alle Medien verwerten. Dabei spielt es keine Rolle, ob du Text, Bild, Grafik, PDF, Audio oder Video verwendest.

Ob und welche Medien du verwendest und verwenden möchtest, musst du für dich entscheiden. Wichtig ist, dass sich dort deine Zielgruppe befindet. Die genaue Entscheidung wirst du vermutlich dann treffen, wenn du das Vorgehen und den Aufwand dahinter kennst.

Auch wenn die eine oder andere Plattform sehr einfach zu bedienen ist und es relativ wenig Aufwand ist, kann es für andere Plattformen jedoch anders aussehen. Daher ist es wichtig, dass du deine Zielgruppe kennst und abschätzen kannst (Analyse, Statistik, etc.), ob deine Zielgruppe auf der jeweiligen Plattform vertreten ist.

Damit du eine kleine Starthilfe bekommst, möchte ich dir noch eine Übersicht geben, welche Medien für die jeweilige Plattform infrage kommen:

  • Facebook: Hier kannst du Bild, Video, Text und Dateien verwenden. Wobei Video am besten funktioniert, gefolgt von Bild und Text
  • Instagram: Instagram ist ursprünglich eine Bilderplattform gewesen, nun sind auch Videos in unterschiedlicher Länge – je nach Position – möglich. Aus diesem Grund: Bilder und Videos verwenden.
  • YouTube: Da YouTube eine reine Videoplattform ist, kommen hier Videos zum Einsatz. Wenn du nur Audio verwenden möchtest, geht das ebenfalls, sofern ein Hintergrundbild und ein Videoformat gewählt wird.
  • Podcast: Hier ist ganz klar die Tonspur wichtig. In den Shownotes kannst du Text und Links hinzufügen.
  • LinkedIn: Bei LinkedIn können Videos, Bilder, Text und Dokumente verwendet werden. Dokumente funktionieren aktuell am besten.
  • Slideshare: Hier können nur Dateien (PDF) veröffentlicht werden.
  • Blog: Ganz klar, hier können alle Contentformen, wie Audio, Video, Text, Dateien und Bilder verwendet werden.

Content-Recycling in 5 Schritten

Kommen wir zum spannendsten Teil und dem Hauptteil des Artikels. Hier erfährst du, wie du in nur 5 Schritten deinen Content erstellst und diesen entsprechend recycelst. Damit sparst du dir sehr viel Zeit und kannst deine Reichweite stark erhöhen.

Schritt 1: Wahl der Plattformen

Zuallererst machst du dir Gedanken über deine Zielgruppe und den Plattformen, auf denen sie vertreten ist. Es kann sein, dass wenn du auf der einen oder anderen Plattform, welche du verwenden könntest, noch keinen Account und damit vermutlich keine Ahnung hast, ob deine Zielgruppe dort vertreten ist.

Daher mache dich schlau, ob deine Zielgruppe dort vertreten ist und vor allem, in welchem Ausmaß. Wie stark ist da deine Konkurrenz vertreten? Und möchtest du dich auf dieser Plattform präsentieren? Dies gilt vor allem für diejenigen Plattformen, die etwas aufwendiger vom Content her sind, wie z. B. Instagram, Snapchat, TikTok, etc.

Schritt 2: Keyword-Recherche

Anschließend gehen wir in die Keyword-Recherche. Das heißt: Mit welchen Suchbegriffen musst du deinen Content versehen, damit er über ausreichend Suchvolumen verfügt? Für andere Plattformen wie z. B. YouTube sind es evtl. andere Suchbegriffe und Tags als für einen Blog. Dasselbe gilt auch für Instagram und LinkedIn.

Deswegen ist die Wahl der Plattform so wichtig, da du für die verschiedenen Plattformen eine Keyword-Recherche, bzw. Tag-Recherche machen musst. Schließlich möchtest du die maximale Reichweite verwenden und nutzen, die du bekommen kannst.

Mit der Keyword-Recherche steht und fällt der Erfolg im Content-Marketing, so natürlich auch hier im Bereich des Content-Recyclings. Hier kannst du unter anderem Keyword-Recherche-Tools wie XOVI verwenden.

Hashtags für Instagram findest du am besten, wenn du bei der Instagram-Suche Hashtags auswählst und beginnst Wörter bzw. Buchstaben einzugeben. Bei LinkedIn musst du genauer hinsehen. Denn hier sind Hashtags zwar vorhanden, doch noch nicht jeder nutzt diese auf der Plattform. Das heißt, du musst dir die Hashtags immer etwas genauer ansehen, ob diese genutzt und somit Suchvolumen haben.

Für YouTube kann ich dir ebenfalls ein Keyword-Recherche-Tool empfehlen. Hier empfiehlt sich entweder TubeBuddy oder VidIQ. Alternativ – das gilt für jede Plattform – kannst du die Keywords und Tags auf der jeweiligen Plattform in den Suchschlitz eingeben und die Vorschläge annehmen.

Durch dieses Vorgehen wirst du wichtige Suchbegriffe & Tags für die jeweilige Plattform finden können.

Schritt 3: Video Erstellung

Kommen wir nun zur Erstellung des Contents. In diesem Fall gehen wir wie folgt vor. Nehmen wir an, du willst die folgenden Plattformen bedienen und dort vertreten sein:

  • YouTube
  • Blog
  • Instagram
  • Facebook
  • Slideshare
  • LinkedIn

Das heißt, du hast hier nun einige Plattformen ausgewählt, die für dich von Interesse sind. Jetzt musst du zuerst das Video entsprechend erstellen. Aber was heißt erstellen? Zuerst gilt es, dass du dich ein wenig vorbereitest, sprich, dass du dir ein paar Notizen machst, die du bei dem Erstellen des Videos verwenden kannst.

Je nachdem für welche Plattformen du dich entschieden hast und welche Formate du verwenden möchtest, musst du das Video entsprechend anders erstellen.

Sollte das Video auf jeder Plattform veröffentlicht werden, dann ist die Erwähnung, dass man den Kanal abonniert eher nicht zu empfehlen. Liken, sharen und kommentieren bleibt weiterhin bestehen. Bzgl. des Abonnieren des Kanals kannst du bei dem YouTube-Video einmal eine Animation für das Abonnieren erstellen und einmal ein Video ohne diese Animation, für alle anderen Plattformen.

Das ist zwar ein zusätzlicher Aufwand, jedoch nur ein minimaler, wenn das Rendern des Videos nicht einberechnet wird.

Wenn du das getan hast, schneidest und renderst du es. Ist auch dieser Schritt final abgeschlossen, gehen wir weiter.

Schritt 4: Video zerteilen

Wenn wir annehmen, dass du das Video als Basis verwendest, um daraus weiteren Content zu erstellen, dann musst du das Video nun entsprechend für die jeweiligen Plattformen zerteilen.

Für Instagram, LinkedIn sowie Facebook kannst du nun aus dem Video einige Bilder verwenden, in denen du etwas bestimmtes zeigst, sagst, etc. Dasselbe kannst du mit kleinen Video-Ausschnitten machen. Jetzt wäre noch eine Infografik für die Webseite sowie für LinkedIn von Vorteil. Und für LinkedIn sowie für Slideshare solltest du das Ganze in Folien verpacken und dann in eine PDF umwandeln.

Zu guter Letzt kommt noch der Text. Das bedeutet, du kannst dein Video einfach transkribieren lassen oder umschreibst das Ganze in anderen Worten und erstellst so einen Blogbeitrag. In dem Blogbeitrag kannst du nun die verschiedenen multimedialen Inhalte verpacken und auch verlinken, wenn du deinen Content via Blogbeitrag etc. veröffentlichst.

Das ist nun der nächste und letzte Punkt.

Schritt 5: Content Seeding

Zum Schluss geht es darum, den Content zu verteilen. Hier kannst du nun deinen vorbereiteten Content auf den ausgewählten Plattformen mit den recherchierten Keywords, Tags und Hashtags veröffentlichen. Das Gute ist, du kannst nun auf deinen Blogbeitrag und andere Medien und Veröffentlichungen verlinken.

In Facebook, Instagram sowie LinkedIn kannst du deine Screenshots aus dem Video sowie die Videoausschnitte verwenden, etwas „plattform-fertig“ machen und posten. All das kannst du entsprechend planen und hast ausreichend Content für die nächste Zeit. Ein guter Content- und Redaktionsplan ist hier ebenfalls zu empfehlen, damit du einen Überblick über die Themen der Postings auf den jeweiligen Plattformen und Zeiten hast.

Somit hast du einen Content einmal erstellt und mehrmals verwendet, mit deutlich weniger Zeitaufwand und erhältst dadurch mehr Reichweite.

Automatisierung & Outsourcing

Jetzt ist es natürlich so, dass du für die Erstellung und Aufbereitung einige Zeit benötigen wirst. Wenn du z. B. zwei Videos pro Woche auf YouTube und zwei Blogbeiträge pro Woche erstellen möchtest, ist auch der Aufwand hierfür nicht ganz unerheblich, klar.

Allerdings ist der Zeiteinsatz dennoch deutlich geringer. Und du kannst pro Woche zum Beispiel nur ein Blogbeitrag machen und das Video ggf. in zwei Teile aufteilen, sofern es Sinn macht. Auch ein Mix ist möglich. Auf jeden Fall hättest du rein theoretisch für Instagram Material für mindestens die gesamte Woche, für Postings und Stories.

Wenn du ein Team hast, dann kannst du an einem Tag viele Videos aufnehmen und abdrehen und übergibst den Rest an dein Team. Dein Team kann sich dann um den Schnitt, das Rendering, Planung und Veröffentlichung des Contents kümmern.

Und wenn du kein Team hast, kannst du dies ggf. mit einer (virtuellen) Assistenz lösen. Das heißt, du suchst dir eine entsprechende Assistenz, die sich mit Content-Marketing und den entsprechenden sozialen Medien auskennt. Das Gesuch kannst du auf upwork, FB-Gruppen oder auch auf XING und LinkedIn in den entsprechenden Gruppen erstellen.

In die Jobbeschreibung schreibst du hinein, was sie alles machen muss (Videos schneiden, Bilder, Infografiken und PowerPoint- bzw. PDF-Dateien erstellen und diese anschließend auf den sozialen Medien posten. Je nachdem wie viel Content du produzieren und auf wie vielen Plattformen in welcher Frequenz du posten möchtest, wirst du evtl. auch mehr als nur eine VA benötigen, die dich unterstützt und mit dir gemeinsam das Team bildet.

Das bedeutet, du kümmerst dich an einem Tag um die Erstellung der Videos, sodass du für die nächste Zeit von 1 – 3 Monaten genug Material zum Posten hast.
Dein Team bereitet alles auf und plant alles. Somit hast du regelmäßig Content auf den verschiedenen Plattformen und musst dich lediglich um die Interaktion mit der Community kümmern. Aber so hast du deinen Content mehrmals verwendet und deutlich an Zeit gespart.

Aber auch, wenn du alleine bist, kannst du durch Synergien mehr in derselben Zeit schaffen. An einem Tag alles aufnehmen, am nächsten Tag alles vorbereiten und an einem weiteren Tag alles für die Veröffentlichung planen.

Author

Eugen Grinschuk
Eugen Grinschuk ist SEO und Online Marketing Experte. Auf seinem Blog seo-tech.de schreibt er über verschiedene SEO und Online Marketing Themen. Er testet gerne SEO und Online Marketing Software und gibt Tipps zu den beiden Themengebieten auf seinem Blog. Mit seiner Digitalagentur DIVA Consulting hilft er seinen Kunden, mehr Kunden zu gewinnen, sei es durch SEO oder bezahlter Werbung. Die DIVA Consulting hat sich auf Performance Marketing spezialisiert und transportiert Emotionen so, dass Ergebnisse sichtbar gemacht werden.