Social Signals – ein wichtiger Baustein im Online-Marketing

Sascha Lienesch
Sascha Lienesch | 19.08.2015

Immer wieder gibt es Fragen, was Social Signals (deutsch: soziale Signale) sind, was sie bewirken und für was sie nützlich sind. Die Fragen wollen wir hier in diesem Blogbeitrag mal beantworten.

Was sind Social Signals eigentlich?

Wie der Name schon vermuten lässt geht es um die sozialen Netzwerke wie Twitter, Facebook, Google+ etc. Dort können User Domains oder URLs posten und damit ihren Freunden empfehlen. Sie setzen quasi eine Art Backlink ins Social-Profil und weisen ihre Freunde oder bei Facebook-Seiten auch Kunden auf bestimmte Dokumente im Internet hin. Das müssen nicht nur Domains sein, es können auch einzelne URLs sein, die geteilt, geliked oder getweeted werden.

Sie haben sicher oft unter Beiträgen auf Webseiten Schaltflächen der verschiedenen Netzwerke gesehen, mit denen man mit wenigen Klicks die URL in den Netzwerken teilen kann. Auch unter diesem Artikel hier gibt es sowas.
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Mit den Buttons auf der rechten Seite „Share“, „Twittern“ und „g+1“ wird die URL der Seite kopiert und dann direkt in das jeweilige soziale Netzwerk gepostet, wenn man dort angemeldet ist.

Es geht bei den Social Signals also darum, wie sich eine Domain oder deren Unterseiten in den Sozialen Netzwerken verbreiten. Es geht um Viralität. Man kann daran z. B. ablesen, welche Themen besonders interessant waren für die Leser, denn die Shares etc. sind ja echte User-Signale. Jemand befand den Artikel als sehr interessant und hat ihn in seinem Profil oder auf seiner Fanpage für andere geteilt. Der gleiche Effekt tritt aber auch ein, wenn man die URL einfach oben aus dem Browser manuell kopiert und dann manuell im Netzwerk seiner Wahl postet.

Was sind Social Signals NICHT?

Die Social Signals haben nichts mit einer Facebook-Page zu tun oder mit dem Firmeneigenen Twitter-Profil. Likes werden nicht gezählt. Es geht auch nicht um die Anzahl der Follower bei Twitter. Hier muss klar die Trennlinie zwischen der Überwachung der Social Signals einer Domain und dem Social Media Monitoring einer Fanpage etc. unterschieden werden.

Was nutzen mir soziale Signale für meine Suchmaschinenoptimierung?

Immer wieder wird diskutiert, ob z. B. Google die sozialen Signale als Rankingfaktor nutzen würde. So abwegig ist das gar nicht, weil es ja echte User-Signale sind. Andererseits wären diese Signale sicherlich auch durch findige SEOs leicht zu manipulieren und somit würde Google falsche Daten zu Grunde legen. Matt Cutts, der derzeit im Sabbatical befindliche Head of Spam-Team bei Google hat schon öfter dementiert, dass Google Social Signals als Rankingfaktor heran zieht.

In einem Video erklärt er allerdings, dass natürlich Social Marketing sehr sinnvoll und eine gute Ergänzung zu SEO ist.

Matt Cutts beschreibt, dass die Grundlage für SEO guter Content ist. Erstellen Sie auf Ihrer Website also hochwertige Inhalte, die einen echten Mehrwert bieten. Beantworten Sie z. B. Kundenanfragen, Lösen Sie ein Problem bzw. bieten Sie eine Problemlösung an. Fügen Sie Bilder oder Videos hinzu – vielleicht eine Infografik, die die Thematik erläutert. Begeistern Sie Ihre Leser und zeigen Sie, dass Sie der Spezialist auf dem Gebiet sind, zu dem Sie Ihre Inhalte schreiben.

Jetzt kommt der Aspekt „Social Marketing“. Verbreiten Sie diese Inhalte dann auch über die sozialen Netzwerke, damit Ihre guten Inhalte auch eine entsprechende Aufmerksamkeit bekommen. Ihre potentiellen Kunden müssen von Ihren Texten ja erstmal erfahren und dafür eignen sich Facebook & Co. hervorragend. Bei besonders guten Inhalten können Sie darauf hoffen, dass Ihre geteilten Beiträge weiter geteilt oder retweeted werden. Dann gibt es auch automatisch Social Signals für Ihre Domain.

Aktuelle Aussage von Google:

Vor wenigen Wochen – Ende Juli 2015 (30.07.2015) hat John Müller von Google in einem Webmaster-Hangout die Frage eines SEO beantwortet, ob Social Signals wichtig für die Optimierung ist. Er hat dies klar mit NEIN beantwortet. Er erklärt zwar, dass es sein kann, dass Social Signals von Google+ ggf in den persönlichen Suchergebnissen stärker zu sehen sind, wenn man in Google angemeldet ist und mit einer Person in Google+-Kreisen verbunden ist, aber er sagt auch deutlich, dass Social Signals ansonsten nicht verwendet werden.

Wenn aber Google das nicht auswertet – was nützt mir das dann im Hinblick auf SEO?

Nun – wenn viele User auf Ihre Inhalte aufmerksam werden dann schreiben Sie vielleicht einen eigenen Artikel in ihrem Blog und steuern zur Bekanntheit bei. Und vielleicht setzt der Blogger dann auch noch einen Backlink zu Ihrer Domain bzw. zu Ihrem Artikel. Super – dann haben Sie einen themenrelevanten Backlink erhalten – eine echte Empfehlung für Ihre Website und damit ein völlig natürlicher Link, der auch im Hinblick auf den Pinguin-Algo keine schlaflosen Nächte bereitet.

Zweiter Aspekt: Suchmaschinenoptimierung ist ja kein Selbstzweck, sondern eher Mittel zum Zweck. Das eigentliche Ziel dahinter ist ja, möglichst viel Traffic auf die Website zu bekommen – möglichst von der Zielgruppe, die man mit seinem Business ansprechen möchte. Der Traffic, der über soziale Netzwerke erzielt wird, ist daher nicht zu verachten. Man wird durch ein gutes Social Marketing auch ein Stück weit unabhängiger von Google. Es ist immer gut mehrere Traffic-Quellen zu haben.

Content-Marketing durch Social Signals?

Im Rahmen einer Konkurrenzanalyse kann man sich mit einem passenden Tool natürlich sehr genau die Social Signals seiner Mitbewerber anschauen. Gibt es auffällige Ausschläge in den Daten? Falls ja, merken Sie sich das Datum und überprüfen Sie anschließend die sozialen Kanäle Ihres Mitbewerbers. Hat Ihr Mitbewerber ein neues Produkt vorgestellt, welches großen Anklang findet? Hat Ihr Mitbewerber ein Gewinnspiel gestartet? Sie können so frühzeitig auf Aktionen Ihres Mitbewerbers reagieren und geeignete Maßnahmen ergreifen.

Untersuchen Sie geteilte URLs, um heraus zu finden, welcher Content des Mitbewerbers besonders gut ankommt. Achten Sie auf bestimmte Themen oder Aktionen ihrer Mitbewerber, die in den sozialen medien besonders erfolgreich sind. Schauen Sie, ob Sie das Thema bereits abdecken oder nicht. Dann schauen Sie sich die Landing-Page Ihres Mitbewerbers an und lernen Sie von ihm. Welche Inhalte hat er bereit gestellt, die anscheinend einen solchen Anklang gefunden haben? Hieraus gilt es dann eine Content-Strategie zu entwickeln, damit Sie für Sie relevante Themenfelder nicht allein der Konkurrenz überlassen.

Fazit

Social Signals sind KEIN Ranking-Faktor für Google. Trotzdem sind die sozialen Signale wichtig für den Erfolg meiner Website, weil durch ein gutes Social Marketing SEO-Effekte wie natürlichem Backlink-Aufbau entstehen können. Zudem sorgen Social Signals für Traffic auf meiner Website und dies kann zu höheren Absatzzahlen in meinem Webshop führen oder zu vermehrten Anfragen meiner Dienstleistung. Social Signals lassen sich gut zur Mitbewerberanalyse heran ziehen und sind ein wichtiger Baustein für mein Online Business.