Wie die CTR deiner Facebook Ads mit den richtigen Bildern explodiert

Björn Tantau
| 31.03.2015

Facebook ist und bleibt im Kern ein soziales Netzwerk, auch wenn Zukäufe wie WhatsApp oder Instagram in Zukunft größere Rollen spielen werden. Doch auch bei diesen Plattformen steht die menschliche Kommunikation im Mittelpunkt.

Den Spruch „Bilder sagen mehr als tausend Worte“ kennt vermutlich jeder – zumindest habe ich noch nie erlebt, dass jemand den Spruch nicht kennt. Und auch wenn er abgedroschen oder angestaubt sein mag: Im Kern trifft er einen der grundsätzlichen Aspekte menschlicher Kommunikation.

Bilder sind wichtig. Nicht umsonst haben sogar schon die Höhlenmenschen vor tausenden von Jahren Bilder an ihre nackten Wände gepinselt.

Und warum auch nicht? Bilder sind nicht nur Dekoration – sie können auch (und deswegen sagen sie mehr als tausend Worte) Botschaften übermitteln.

Bei einem sozialen Netzwerk wie Facebook ist es deshalb nicht verwunderlich, dass auch dort Bilder ein zentraler Bestandteil der Kommunikation ist. Noch krasser bei Instagram: Dort gehen nur Bilder und ein bisschen Text – nicht mal funktionierende Links lassen sich dort unterbringen.

Nutze die Macht der Bilder

Befassen wir uns also mit Bildern auf Facebook. Sie sind wichtig für die Kommunikation und natürlich gilt das auch für die Werbung.

Du kannst auf Facebook auch reine Textnachrichten als Werbung verwenden, aber jetzt mal ehrlich: Glaubst du ernsthaft, dass du auf diese Weise viel Resonanz erzeugst? Fakt ist, dass so gut wie jede Werbeanzeige besser funktioniert, wenn es auch einen Eyecatcher gibt.

Auf Facebook ist das wie gesagt nicht anders. Doch welche Bilder sorgen für einen ordentlichen Buzz: Wie kannst du es erreichen, dass die User viel mehr auf deine Anzeigen klicken und deine CTR somit in die Höhe treiben?

1. Zeig attraktive und fröhliche Menschen

Auf diese Frage gibt es mehr als eine Antwort und ich werde sie in diesem Artikel mit einigen nachvollziehbaren Beispielen beantworten. Denk immer daran, dass es sich dabei um das grundsätzliche Prinzip handelt: Deiner Kreativität sind so gut wie keine Grenzen gesetzt und nach meiner Erfahrung ist es extrem sinnvoll, wenn du viel und oft experimentierst!

Menschen schauen sich gern Menschen an. Nicht umsonst haben Shows wie „Germanys Next Topmodel“ so viel Erfolg und werden Jahr für Jahr neu aufgelegt.

Niemand schaut weg, wenn er einen attraktiven Menschen sieht – ganz im Gegenteil! Die meisten Leute schauen erst dann richtig hin, wenn sie etwas sehen, das ihnen wirklich gefällt.

Ob die beiden wirklich attraktiv sind, muss jeder selbst wissen: Auf jeden Fall sind sie gut gelaunt – und das kommt gut an
Ob die beiden wirklich attraktiv sind, muss jeder selbst wissen: Auf jeden Fall sind sie gut gelaunt – und das kommt gut an

Dieses Prinzip kannst du für deine Werbung auf Facebook ausnutzen und genau nach diesem Schema verfahren. Bilder, die Menschen zeigen, haben bessere Klickraten.

Du kannst dieses Prinzip sogar noch verbessern, indem du nicht einfach nur (attraktive) Menschen zeigst. Nimm stattdessen Bilder mit fröhlichen Menschen, denn diese Bilder funktionieren noch besser.

Wirf nur mal einen Blick auf die Werbung von Coca Cola: Da wirst du selten jemanden finden, der grimmig dreinschaut. Stattdessen findest du immer einen Haufen schicker Leute, die dazu noch verdammt gut drauf sind (muss am Zucker liegen).

Wenn du also auf Facebook zum Beispiel ein Produkt bewerben willst, dann zeig Bilder mit attraktiven und fröhlichen Leuten, die dein Produkt benutzen. Für den Konsumenten wird schnell klar: Die Leute sind so fröhlich, weil sie dein Produkt benutzen.

Zudem drängt sich die Annahme auf, dass dein Produkt nur von Leuten genutzt wird, die gut aussehen. Das ist natürlich nicht der Fall, aber für deine potenziellen Kunden muss es so aussehen, damit du den psychologischen Effekt für deine Facebook Ads ausnutzen kannst.

Die Größe ist übrigens weniger entscheidend! Da du drei Möglichkeiten für die Platzierung deiner Werbung hast (Desktop News Feed, Mobile News Feed, oder Desktop Right Hand Side), kommt es tatsächlich primär auf das Motiv des Bildes an und nicht so sehr auf die Größe.

Wenn du übrigens kein Produkt vertreibst und stattdessen eine Dienstleistung anbietest, dann setze Bilder ein, dir attraktive und vor allem gut gelaunte Menschen zeigen, die von deiner Dienstleistung begeisterst bist. Dann erzielst du ebenfalls sehr gute Kickraten.

Und versteh mich nicht falsch: Natürlich sind Werte wie „Schönheit“ und „Attraktivität“ relativ. Mach am besten A/B-Tests, um herauszufinden, auf welche Motive dein Publikum am besten reagiert.

2. Die richtige Farbe

Die Farben von Facebook sind blau und weiß. Wenig überraschend, dass deine Facebook Ad untergehen wird, wenn du ebenfalls primär auf diese Farben setzt.

Du brauchst Kontrast, deine Anzeige muss sich im News Feed der Zielgruppe möglichst stark von allen anderen Inhalten abheben. Und das bekommst du entsprechend mit Farben hin, die entweder sehr stark auffallen oder besonders beliebt sind.

Nun kann es natürlich sein, dass zum Beispiel dein Logo tragischerweise blau und weiß ist – dagegen kannst du nichts ausrichten, denn niemand verlangt von dir, dass du deine CI wegen besserer Anzeigen auf Facebook änderst.

In diesem Fall arbeitest du am besten mit einem kontrastreichen Hintergrund oder verpasst seinem Logo einfach einen Rand, der sich besonders gut abhebt. Auf diese Weise löst du das Problem sehr elegant und musst dein Logo nicht ändern.

Orange auf Blau: Ein guter Kontrast, der aus der Masse heraussticht – und dazu eine attraktive und fröhliche Person
Orange auf Blau: Ein guter Kontrast, der aus der Masse heraussticht – und dazu eine attraktive und fröhliche Person

Farben sind ein komplexes Thema. Während zum Beispiel Rot für Stärke, Durchsetzungskraft und Energie steht, assoziieren die meisten Menschen mit Blau Vertrauen und Seriosität.

Lila wird gern von Gesundheits- und Wellnessprodukten genutzt, Grün hingegen steht für Hoffnung oder auch für Bio-Produkte. Es kommt letztendlich immer darauf an, welche Farben du grundsätzlich nutzt, denn die User sollen dein Produkt oder deine Marke deutlich wiedererkennen, auch wenn sie dir auf Facebook über den Weg laufen.

Wenn du deine Möglichkeiten mit kontrastreichen Hintergrund- oder Zusatzfarben noch nicht ausgereizt hast, dann kannst du hier auch noch mit Texten optimieren, die einen deutlichen Call-To-Action haben. Das lenkt dann noch mehr Aufmerksamkeit auf das Motiv und sorgt letztendlich dafür, dass deine Anzeige viel mehr geklickt wird.

Was auch immer du tust, du musst primär darauf achten, dass deine Anzeige sofort ins Auge springt. Anders ausgedrückt: Wenn ein potenzieller User aus deiner Zielgruppe seinen News Feed durchscrollt, dann muss dein Bild dafür sorgen, dass seine Augen daran hängenbleiben (im mobilen Bereich steht der Daumen für Augen: Er muss bei deiner Anzeige stoppen).

3. Deutlich sichtbares Logo

Mit dem Logo ist das so eine Sache: Ich habe dir eben schon erklärt, dass du ein Problem bekommen kannst, wenn dein Logo ebenfalls primär blau und weiß ist. Allerdings will ich in diesem Artikel auch keine Lehrstunde für das Design von Logos abhalten – daher gibt es nur ein paar einfache Essentials.

Dein Logo muss grundsätzlich leicht zu erkennen sein und sich einprägen, gleichzeitig darf es nicht zu komplex sein. Zusätzlich musst du konsistent bleiben und dein Logo überall dort, wo du digital in Erscheinung trittst, gleich abbilden.

Zumindest der Shift von deiner Website zu einem externen Kanal wie Facebook muss sauber sein. Ein User, der von deiner Website auf deine Facebook Page kommt oder von einer Facebook Ad auf deine Website geführt wird, muss sofort erkennen, dass er richtig ist.

Wenn die Leute dein Logo kennen, dann ist es absolut sinnvoll, dass du es im Rahmen deiner Facebook Ads einsetzt. Für die Verwendung gibt es diverse Möglichkeiten – das ist davon abhängig, was du erreichen willst.

Das Logo von Emirates ist nicht zu übersehen und hebt sich extrem vom blauen Hintergrund ab
Das Logo von Emirates ist nicht zu übersehen und hebt sich extrem vom blauen Hintergrund ab

Ist dein Logo an sich schon ein Trust-Faktor (weil die Leute dich/dein Unternehmen kennen und dir/deinem Unternehmen vertrauen), dann solltest du es prominent nutzen und ganz deutlich machen, dass es zu deinem Bild gehört. Tipp: Pack dein Logo genau in die Mitte des Bildes (wenn dadurch nicht andere wichtige Elemente verdeckt werden), denn auf diese Weise sorgst du für sehr viel Aufmerksamkeit, die sich in der CTR bemerkbar machen wird.

Beim Einsatz von Logos auf Bildern musst du vor allem darauf achten, ausreichende Tests zu machen. Grund: Logos funktionieren wie schon gesagt immer dann besonders gut, wenn dich dein Publikum schon kennt.

Diesen Fall darfst du aber nicht immer voraussetzen. Zwar kannst du mit deiner Facebook Werbung viele Leute erreichen, die dich schon kennen (zum Beispiel durch Website Custom Audience) – auf der anderen Seite willst du aber natürlich auch neue Kunden erreichen.

Wenn du vornehmlich auf die bessere Wahrnehmung deines Brands hinarbeitest, dann ist der Einsatz deines Logos immer sehr zu empfehlen. Wenn du aber zum Beispiel Produkte verkaufen willst, dann nützt dir dein Logo nicht unbedingt – du bist dann eher auf Fakten wie Qualität oder Preis angewiesen.

Teste also auf jeden Fall Varianten deiner Anzeigen mit Logos gegeneinander. Mach das Logo mal größer und mal kleiner, verändere die Position und füge zusätzliche Texte hinzu.

Ich persönliche empfehle dir, den Facebook Power Editor zu nutzen, um solche Tests zu fahren. Dafür brauchst du auch nicht unbedingt viel Budget und in der Regel findest du schnell heraus, welche Varianten die beste CTR bringen.

Danach musst du deine Anzeigen nur noch weiterentwickeln, auch dann musst du aber immer wieder testen. Durch diese akribische Vorgehensweise hast du letztendlich eine Logo-Anzeige, die im Verhältnis zum Budget die den größten Impact liefert.

Denk dran, je besser deine Anzeige performt (auch in Hinblick auf den neuen Relevance Score), desto weniger Geld musst du bezahlen!

4. Mach ein Versprechen

Ich garantiere dir: Wenn du ein deutliches Versprechen machst und dieses Versprechen auch deutlich in deinem Bild kommunizierst, dann werden potenzielle Kunden aus deiner Zielgruppe an diesem Eyecatcher hängen bleiben – via Desktop und auch mobil.

Dein Versprechen muss natürlich zu deinem Produkt passen – und du musst es auch halten! Aber Dinge wie „Gratis testen“ oder „Kostenlos downloaden“ kannst du ohne Probleme in deiner Facebook Anzeige visuell verarbeiten.

Sehr bewährt hat sich diese Vorgehensweise zum Beispiel bei Gewinnspielen (ganz unabhängig, was du davon grundsätzlich halten magst). Wenn du ein Gewinnspiel machst und auf Facebook bewirbst, dann schreib in die Anzeige einfach rein, dass es einen Amazon-Gutschein in Höhe von 150 Euro zu gewinnen gibt, dagegen spricht überhaupt nichts.

Facebook Ads, die etwas versprechen, funktionieren super: Wenn das Versprechen gehalten wird!
Facebook Ads, die etwas versprechen, funktionieren super: Wenn das Versprechen gehalten wird!

Achte aber darauf, dass du bei solchen Buttons immer mit Farben arbeitest, die stark auffallen. Ist der Button mit deinem Versprechen in einem dezenten Rosa gehalten, dann wird das nicht so gut klappen, als wenn du eine der allseits bekannten Signalfarben nutzt.

Rote Buttons fallen einfach viel deutlicher auf und werden dafür sorgen, dass auf die Anzeige geklickt wird. Die Kombination aus einem Versprechen und einer Signalfarbe ist unschlagbar – damit wirst du die User definitiv auf deine Landing Page locken können.

5. Kinder und/oder Tiere

Du denkst, dass Katzen die beliebtesten Motive im Internet sind? Falsch, Hunde sind die beliebtesten Motive. Kein Witz, es gibt mehr Videos mit Hunden als mit Katzen.

Das aber nur als Randnotiz. Fakt ist, dass Tierbilder im Internet sehr beliebt sind – je witziger oder niedlicher, desto besser. Gleiches gilt aber auch für Kinder.

Aus diesen Gründen solltest du dir überlegen, ob du für deine Werbeanzeigen auf Facebook auf diese Faktoren setzen willst. Natürlich reicht es nicht, einfach nur ein niedliches Katzenbaby oder ein putziges Kind abzubilden – deine Motive müssen schon in irgendeiner Form mit deinem Produkt, deiner Dienstleistung oder deiner Marke in Zusammenhang stehen.

Ich weiß, dass das nicht immer klappen kann. In diesem Fall arbeitest du zusätzlich mit den Textpassagen in deiner Facebook Ad, um den Vorgang zu unterstützen.

Beispiel: Wenn du ein Produkt hast, bei dem es um Stärke geht, dann nimm zum Beispiel einen Bären. Geht es um Schnelligkeit, dann nutzen einen Geparden als Motiv – es gibt unzählige Möglichkeiten, auch hier ist deiner Kreativität keine Grenze gesetzt.

Das Ziel eines solchen Bildes ist es, das Auge des Betrachters zu begeistern. Über eine hochwertige Anzeige auf Facebook erzeugst du eine positive Verknüpfung bei deinem potenziellen Kunden und wenn das Produkt hält, was die Werbung verspricht, hast du dein Ziel erreicht.

Fazit

Diese Beispiele sollen dir deutlich machen, was mit guten Facebook Ads möglich ist und wie du es schaffst, möglichst viel Reichweite mit deinen Anzeigen zu erzeugen. Diese Reichweite ist die Voraussetzung dafür, dass du einen positiven ROI erzeugst.

Letztendlich bleibt es simpel: Wenn du für deine Werbung einen Euro ausgibst, dann musst du damit zwei verdienen, sonst lohnt es sich nicht. Im Idealfall erreichst du dein Ziel mit ständigen Tests und Verbesserungen.

Natürlich kannst du auch kombinieren: Attraktive und fröhliche Menschen, die ein niedliches Kätzchen halten, dabei dein Logo anlächeln, vor einer Wand in kontrastreicher Farbe stehen und dir etwas versprechen…

Das war natürlich nicht ernst gemeint. Ich will dir damit nur vor Augen führen, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, um auf Facebook mit passenden Bildern für deine Werbung sehr gute Klickraten zu generieren.

Author

Björn Tantau
Björn Tantau ist seit Ende der 1990er Jahre im digitalen Marketing aktiv und eine feste Größe in der deutschen Online Marketing Branche. Er ist mehrfacher Buchautor, Keynote-Speaker und tritt regelmäßig auf nationalen und internationalen Konferenzen, Messen und Events als Referent auf. Mit seiner Website erreicht er monatlich mehr als 60.000 Leserinnen und Leser und auf Facebook, Twitter und Co. folgen ihm über 50.000 Nutzerinnen und Nutzer. Seine Mission: Offen und nachvollziehbar erklären, welche Methoden beim Marketing im Internet wirklich funktionieren und wie sich diese Methoden garantiert gewinnbringend einsetzen lassen. Als Referent und Coach bietet er Seminare und Workshops an und wurde schon in der Tagesschau, vom ZDF, bei RTL und RTL2, von der Deutschen Welle sowie von Radio NRJ und Bayern 3 interviewt. Seit Anfang 2015 hat er zudem mit seinem "Internet Marketing Podcast" ein neues monatliches Audio-Format gestartet.