Third Party Cookies (dt. „Drittanbietercookies“) sind eine Sonderform der sogenannten Cookies. Bei Cookies handelt es sich um kleine Textdateien, die beim Besuchen einer Website lokal auf dem Computer des Nutzers abgespeichert werden. Kehrt ein Nutzer zum späteren Zeitpunkt zu dieser Website zurück, wird die Datei erkannt und ausgelesen. Auf diese Weise lassen sich Informationen über die Besucher einer Website sammeln. Third Party Cookies sind eine Sonderform, weil sie nicht vom Betreiber der Website selbst, sondern von einem Drittanbieter platziert werden. Third Party Cookies sind heutzutage eine weit verbreitete Methode des Online Trackings.
Wie funktioniert’s?
Webseitenbetreiber werden zu Publishern und bieten Werbetreibenden die Möglichkeit, Anzeigen auf ihrer Website zu platzieren. Diese Anzeigen werden in der Regel von Werbenetzwerken bereitgestellt. Das heißt, die Datei der Anzeige liegt beim Werbenetzwerk auf dem sogenannten Adserver. Dadurch können Werbenetzwerke die Anzeigen individuell ausspielen und Kampagnen über mehrere Webseiten hinweg umsetzen. Letzteres wird gerade durch Third Party Cookies ermöglicht.
Besucht ein Nutzer eine Website, platziert der Adserver, von dem eine Anzeige bereitgestellt wird, ein Third Party Cookie auf dem Rechner des Nutzers, mit dessen Hilfe sich Nutzerdaten wie Seitenbesuche und Verweildauer tracken lassen. Besucht der Nutzer später eine andere Website, auf dem sich aber eine Anzeige des gleichen Werbenetzwerks befindet, wird trotz anderer Website das gleiche Cookie genutzt – denn es handelt sich um den gleichen Drittanbieter. Auf diese Weise kann der Drittanbieter die Spuren von Nutzern im Internet sehr genau verfolgen, was von Datenschützern immer wieder bemängelt wird. Google arbeitet im Moment am Nachfolger des Third Party Cookies, an der AdID. Diese soll besseren Datenschutz ermöglichen, den Werbetreibenden aber trotzdem nutzen.
Cookies haben auch Vorteile für den Nutzer
Nicht jeder Cookie ist schlecht. Cookies ermöglichen zum Beispiel das automatische Ausfüllen von Formularen im Internet. Dank ihnen weiß ein Onlineshop beim erneuten Besuch immer noch, was zuvor im Warenkorb lag. Allerdings handelt es sich bei den für den Nutzer praktischen Cookies in der Regel um First Party Cookies.
Die Rechtslage
Die Verantwortung für die Platzierung von Cookies liegt beim Nutzer. Deshalb lassen sich Cookies und Drittanbietercookies auch bei allen gängigen Browsern deaktivieren. Leider nutzen aber nahezu alle größeren Webseiten Cookies, ohne die auch manche Funktionalität nicht gegeben ist. Die Europäische Union steckt diesbezüglich in Verhandlungen, bisher hat sich eine Veränderung der Datenschutzrichtlinien aber nicht durchgesetzt.
Die Relevanz von Third Party Cookies für die Suchmaschinenoptimierung
Bei der Indizierung von Webseiten werden Cookies von der Suchmaschine ignoriert. Ist ein Cookie für den Besuch erforderlich, wird die Website gar nicht indexiert. Es ist daher nicht ratsam, die Platzierung von Cookies zur Voraussetzung für die Funktionalität einer Website zu machen. Bestimmte Cookies, die sehr gezieltes Nutzertracking ermöglichen, können sich auch negativ auf die Indexierung auswirken und werden möglicherweise gar nicht in den SERPs gelistet.