Wenn ein Client-Programm zur Nutzung eines Netzwerkdienstes benötigt wird, dann wird in den meisten Fällen der User Agent verwendet. Er stellt das Bindeglied zwischen dem Benutzer und den dargestellten Inhalten dar, wobei er gleichzeitig die Befehle des Anwenders verarbeitet. User Agents kommen als Webbrowser und E-Mail-Programme zum Einsatz. Ferner auch als Newsreader und IRC-Clients.
User Agents im Webbrowser
Ein Browser wie Mozilla verwendet das http-Protokoll um Webseiten zu erreichen. Der Standard RFC 2616 beschreibt dabei den User Agent, der den Namen und die Version des Browsers an den Webserver schickt. Diese Information übermittelt der Header bei jedem Seitenabruf. Dieser Standard wird auch als „Header“ bezeichnet und er übermittelt Daten zur Erhebung von Statistiken, zeigt Fehler auf und liefert Inhalte individuell zugeschnitten zum Clienten aus. Der Header des User Agent sieht dabei wie folgt in der http-Sprache aus: Name / Version (optionaler Kommentar. Letzterer entspricht keiner Norm. Desweiteren werden Informationen zum Betriebssystem und teilweise der Hardware übermittelt. Das muss aber nicht immer sein und hängt vom verwendeten Browser ab. Die gewonnenen Informationen sind mal mehr und mal weniger direkt verständlich. Name und Version des Browsers, Bibliotheken und einiges mehr dienen zur Auswertung und Abstimmung auf diverse Browsertypen.
User Agent auf Mobilgeräten
Im Zuge der mobilen Webseiten für Smartphones und Tablets wurde der User Agent angepasst. Er übermittelt noch weitere Daten zur Firmware und deren Version des Gerätes. Ob Java (J2ME) unterstützt wird ist ebenso entscheidend. Einige Informationen sind noch im User Agent Profile (UAProf) zu finden. Für die optimale Darstellung einer mobilen Webseite ist es von Bedeutung ob ein Blackberry oder Windows Phone auf sie zugreift.
Arten von User Agents
Webbrowser verwenden den User Agent um überhaupt das Aufrufen und Betrachten von Webseiten zu ermöglichen. Auch stellen sie Grafiken oder Applets dar. Die bekanntesten Beispiele für Webbrowser sind der Mozilla Firefox, Google Chrome, Internet Explorer, Opera und Safari. Bei Web-Applications handelt es sich dagegen um Programme mit bestimmten Aufgaben. Sie pflegen den Inhalt (Content) einer Seite, kommunizieren mit dem Benutzer oder helfen bei der Ausführung von Dateien. Streaming-Portale wie Spotify zählen hier dazu, ebenso Video-Clients, der Flash Player oder Java. Die dritte Variante von User Agents sind Spider, auch Crawler genannt. Dies sind von Suchmaschinen verwendete Programme um Internetseiten nach neuen Inhalten und Aktualisierungen zu durchforsten, die dann wiederum in den Suchmaschinenindex aufgenommen oder von ihm ausgeschlossen werden. (Penalty)
Suchmaschinen und User Agent
Die Crawler einer Suchmaschine werden bei einer Anfrage an einen Webserver ebenfalls wie ein Nutzer betrachtet. Damit sie in der Statistik von den tatsächlichen Besuchern unterschieden werden können, übermitteln sie im Kommentar einen Hinweis wie „Googlebot“. An dieser Stelle sollten dem Crawler dieselben Informationen übermittelt werden, da ansonsten die Gefahr des Cloakings besteht, was Google und andere Suchmaschinen als negativ einstufen. Dies führt in der Regel sogar zum Ausschluss vom Index.