Ein Interstitial bzw. eine Interstitial Ad bezeichnet man auch als Unterbrecherwerbung. Eine solche Werbung wird dem Nutzer vor dem Aufbau der eigentlichen Seite angezeigt. Nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne verschwindet die Werbung, der Nutzer bekommt freie Sicht auf die Inhalte der Website. Diese Form der Werbung spielt nicht nur auf regulären Seiten eine Rolle, sondern kommt auch im Mobile Advertising zum Einsatz. Interstitials haben den Vorteil, dass – anders als bei typischer Bannerwerbung am Seitenrand der Website – der Werbung die Aufmerksamkeit des Nutzers gewiss ist. Dieser bekommt die Werbung in der Regel großflächig präsentiert und muss sie entweder manuell ausblenden oder eine gewisse Zeit lang warten, bis die Werbung automatisch ausgeblendet wird.
Wie funktioniert’s?
Ein Interstitial wird ausgelöst, sobald der Nutzer eine Website besucht oder einen Klick auf einen Link oder einen Bereich innerhalb der Website durchführt.
Unterschiedliche Varianten der Interstitial Ad
Anders als andere WerbeBanner haben Interstitial Ads keine bestimmte Form oder feste Größe. Sie können auch technisch ganz unterschiedlich realisiert werden: Taucht ein Interstitial zum Beispiel in Form eines Flash Layers auf, wird sie wie eine neue Ebene über den eigentlichen Inhalt der Website gelegt und kann in der Größe dem Bildschirmformat angepasst werden.
Pop-ups hingegen werden mittels JavaScript umgesetzt und öffnen sich in einem neuen Fenster. Pop-ups verlieren aber zunehmend an Relevanz, da viele Browser bereits standardmäßig einen Pop-up-Blocker integriert haben, der das automatische Öffnen neuer Fenster oder Tabs unterbindet.
Analog zum Pop-up gibt es auch noch das Pop-under. Dabei öffnet sich ebenfalls ein neuer Tab bzw. ein neues Browserfenster, allerdings im Hintergrund. Ein Pop-under ist somit weit weniger aufdringlich als das klassische Pop-up. Dafür kommt der Nutzer nicht automatisch mit der Werbebotschaft in Kontakt. Mobile-Interstitials sind Unterbrecherwerbungen, die an mobilen Endgeräten zum Einsatz kommen. Auch in Videos werden Interstitials immer häufiger genutzt. Bei Youtube werden zum Beispiel Werbeclips abgespielt, bevor das eigentliche Video beginnt. Diese Video-Interstitials müssen in der Regel nicht bis zum Ende abgespielt werden, sondern lassen sich nach einer gewissen Zeitspanne vorzeitig beenden.
Chancen und Risiken von Interstitial Ads für das Online Marketing
Interstitials bieten den Online Marketing Strategen gute Chancen die Nutzer bzw. potenzielle Kunden tatsächlich zu erreichen. Sie erscheinen unerwartet und sind weniger von Banner Blindness betroffen, als klassische Bannerwerbung am Seitenrand. Da sie die gesamte Bildfläche einnehmen, müssen sie auch nicht mit anderen Bannern um die Aufmerksamkeit des Nutzers konkurrieren. Trotzdem werden auch Interstitials nicht immer wahrgenommen, oft wartet der Nutzer einfach nur darauf, die Werbung endlich ausblenden zu können, ohne sie wirklich zu betrachten. Das Risiko besteht darin, dass sich der Nutzer durch die plötzliche Einblendung der Werbung gestört zeigen könnte. Tauchen Interstitials wiederholt auf, meidet der Nutzer die Website unter Umständen zukünftig.
Diese Gefahr besteht insbesondere dann, wenn es alternative Seiten mit gleichen oder ähnlichen Inhalten gibt. Um dies zu vermeiden, sollten Publisher Interstitials mit Bedacht platzieren und darauf achten, dass der Inhalt der Werbung tatsächlich zur Zielgruppe der Website passt. Darüber hinaus gilt für Interstitials das gleiche wie für jede Form der Werbung: Je höher die Qualität, je ansprechender die Anzeige, desto geringer der Störfaktor.