Google Updates 2021 bis 2010
✓Die wichtigsten Updates ✓Ausblick ✓Verhalten
- 2021 | Page Experience Update: Pimp up your Seitenaufbau
- 2021 | Core-Update Juni & Juli 2021
- 2019 | BERT-Update: Da bleiben keine Fragen offen
- 2019 | Core-Updates März, Juni & September 2019
- 2018 | Medic-Update: Tatütata für YMYL-Seiten!?
- 2018 | Mobile First-Update: Websites to go
- 2017 | RankBrain: Der Algo und das Brain, Brain...
- 2017 | Fred-Update: Low Quality hat seinen Preis
- 2015 | Phantom-Update: Gesichts- und namenlos
- 2014 | Pigeon-Update: Vogelperspektive und Punktlandung
- 2013 | Hummingbird-Update: Weiß, was du willst.
- 2013 | Payday-Update: Sex sells - Kein Spam in 18+ SERPs
- 2012 | Pirate-Update: Das war nicht deine Idee.
- 2012 | Top Heavy-Update: Anzeigen in die Schranken weisen
- 2012 | Penguin-Update: Erstickt am Linkspam
- 2011 | Freshness-Update: News First
- 2011 | Panda-Update: Dünne Luft mit dünnem Content
- 2010 | Caffeine-Update: SERPS auf Zack
- Welche Google-Updates könnten bald kommen?
- Wie verhalte ich mich bei einem Google-Update?
Da ist er wieder. Dieser eine kleine Gedanke, der im Hinterkopf am Bewusstsein nagt. Jeden. Einzelnen. Tag. SEOs kennen ihn. Online-Marketer:innen kennen ihn. Shopbesitzer:innen erst recht. Content-Manager:innen und Online-Redakteure und -Redaketurinnen ebenso:
Wann kommt das nächste Google-Update!?
Mit dieser Frage schwingt immer die Angst mit, dass das eigene Baby abstürzt, Rankings einbrechen und Umsätze ausbleiben. Denn: Wer sitzt denn schon entspannt am Schreibtisch und denkt sich “Das nächste Google-Update wird mir einen ordentlichen Boost verleihen. Wohooo!” Wohl kaum jemand. Den meisten läuft es bei dem Gedanken möglicher starker Veränderungen in den SERPs kalt den Rücken herunter, denn wenn Google ein großes Update ausrollt, rollen Köpfe. Das zeigen die vergangenen Google-Updates in unterschiedlichem Maße:
Google-Updates in der Übersicht: 2021 – 2010
Page Experience-Update: Pimp up your Seitenaufbau
Ranking-Algorithmus Update
15. Juni 2021. Das Rollout des Page Experience-Updates hat begonnen. Es wurde Mitte 2020 bereits angekündigt und aufgrund der Corona-Pandemie um 6 Monate verschoben.
Das Page Experience Update wird — der Titel verrät es bereits — die Nutzerfreundlichkeit von Websites unter die Lupe nehmen. Also alles das, was mit Interaktion der User:innen mit der Website zu tun hat.
Zur Nutzerfreundlichkeit zählen
- Ladezeit
- Interaktivität
- visuelle Stabilität
- Optimierung für Mobilgeräte
- Sicherheit
- (Werbe-)Einblendungen, die den Zugriff auf den Content nicht stören oder behindern
Wie gut Nutzer:innen mit deiner Website interagieren können, wird mit dem Page Experience-Update einen größeren Einfluss auf dein Ranking haben. Dabei werden die sogenannten Core Web Vitals zum Rankingfaktor.
LCP, FID, CLS: Die Core Web Vitals
Die Core Web Vitals setzen sich aus drei Faktoren zusammen:
- Largest Contentful Paint
- First Input Delay
- Cumulative Layout Shift
1. Largest Contentful Paint (LCP)
Misst die Ladezeit des größten sichtbaren Elements im zuerst dargestellten Bereich (Above the Fold, es muss nicht gescrollt werden). Es definiert maßgeblich die User-Wahrnehmung der Ladezeit.
Optimierungsmaßnahmen sind u.a.:
- CSS & JavaScript komprimieren, unnötiges entfernen
- Bilder komprimieren & in benötigten Maßen hochladen
- Page-Caching & Cache-Preloading verwenden
2. First Input Delay (FID)
Misst die Zeit beim Seitenaufbau, bis User:innen mit der Seite interagieren können (Buttins klicken, etc.)
Optimierungsmaßnahmen sind u.a.:
- Long Tasks aufteilen
- Übermäßige DOM-Größe vermeiden
- Schlankes WordPress-Theme einsetzen
3. Cumulative Layout Shift
Zeigt an, wie sehr sich das Seitenlayout beim Seitenaufbau verschiebt, z.B. Buttons die während des Seitenaufbaus die Position wechseln oder verrutschen.
Optimierungsmaßnahmen sind u.a.:
- Breite und Höhe von Bildern ergänzen
- Flash of Unstyled Text vermeiden
- Flash of Invisible Text vermeiden
Core-Update Juni & Juli 2021
Core-Update
02. Juni 2021. Google beschert uns diesen Sommer ein ungewöhnliches Core-Update, das in zwei Phasen ausgerollt wird. Der Grund: Es sind nicht alle vorgesehenen Algorithmus-Verbesserungen rechtzeitig fertig geworden.
Der Rollout des ersten Teils startete am 02. Juni 2021 und dauerte ca. 2 Wochen. Im Juli folgt dann Teil 2. Die Google Search Liaison twitterte, dass jedes Core-Update zu Ranking-Veränderungen für einige Inhalte führen könne. Aufgrund des diesmal zweigeteilten Rollouts sei es möglich, dass ein kleiner Teil Schwankungen erleben könnte, die im Juli wieder abebben sollten.
Of course, any core update can produce drops or gains for some content. Because of the two-part nature of this release, it’s possible a very small slice of content might see changes in June that reverse in July….
— Google SearchLiaison (@searchliaison) June 2, 2021
Zeitgleich mit dem Rollout des Core-Updates veröffentlichte Danny Sullivan im Google Blog einen englischen Artikel darüber, wie die Suchmaschine aktualisiert wird, um die Qualität der Suchergebnisse zu verbessern: How we update Search to improve your results.
Core-Updates Januar, Mai & Dezember 2020
Core-Updates
Auch 2020 gab es wieder größere Core-Updates. Wie gewohnt wurden sie zuvor über den Twitter-Account der Google Search Liaison angekündigt.
Later today, we are releasing a broad core algorithm update, as we do several times per year. It is called the December 2020 Core Update. Our guidance about such updates remains as we’ve covered before. Please see this blog post for more about that:https://t.co/e5ZQUAlt0G
— Google SearchLiaison (@searchliaison) December 3, 2020
Für Core-Updates wie diese gibt es keine konkreten Maßnahmen, die Webmaster:innen durchführen können. Google verweist gern auf einen sehr allgemein gehaltenen Artikel aus dem Google Search Central Blog, in dem steht:
“Seiten, die nach einem grundlegenden [Core] Update schlechter abschneiden, sind nicht unbedingt fehlerhaft. Sie verstoßen nicht gegen die Richtlinien für Webmaster und es wurden auch keine manuellen oder algorithmischen Maßnahmen ergriffen, wie es sonst bei Richtlinienverstößen der Fall sein kann. Die grundlegenden Updates enthalten keine Änderungen, die auf bestimmte Seiten oder Websites abzielen. Wir möchten mit ihnen nur allgemein verbessern, wie unsere Systeme Inhalte bewerten. Eventuell schneiden einige Seiten, die bisher unterbewertet wurden, nach dem Update besser ab. … Wenn eine Seite nach einem grundlegenden [Core] Update etwas schlechter abschneidet, heißt das also nicht unbedingt, dass sie fehlerhaft ist. Wir verstehen aber durchaus, dass einige Websiteinhaber trotzdem etwas ändern möchten. Daher empfehlen wir, dass ihr versucht, den bestmöglichen Inhalt anzubieten. Denn darauf achten unsere Algorithmen.”
BERT-Update: Da bleiben keine Fragen offen
Such-Algorithmus-Update für besseres Sprachverständnis & genauere SERPs
25. Oktober 2019. Das wahrscheinlich wichtigste Google-Update seit RankBrain. BERT steht für Bidirectional Encoder Representations from Transformers und ist eine neurale Netzwerk-basierte Technik für Natural Language Processing (NLP) Pre-training.
BERT ist revolutionär für die Weiterentwicklung der Suchmaschine und kann als Ergänzung zu RankBrain verstanden werden. Laut Google betrifft das Update ca. jede zehnte Suchanfrage.
Einfacher gesagt: Dank BERT ist Google in der Lage, Suchanfragen differenzierter zu verstehen und die Bedeutung von einzelnen Wörtern im Kontext der Suchanfrage zu identifizieren. Somit können die Suchanfrage an sich und damit auch die Suchintention besser verstanden und passendere Suchergebnisse ausgespielt werden.
Besseres Sprachverständnis mit BERT
Ein Beispiel: Dank BERT versteht Google nun, dass bei der Suchanfrage “Kann ich für jemanden ein Auto anmelden” andere Informationen gesucht werden, als das Prozedere einer Auto-Anmeldung.
Außerdem liefert BERT mit dem “Nutzer fragen auch”-Element bessere Featured Snippets, die Userfragen direkt in den Suchergebnissen beantworten.
BERT beschäftigt sich also weder mit der Indexierung noch mit dem Ranking der Suchergebnisse, sondern mit dem Sprachverständnis der Suchmaschine. Weitreichende Turbulenzen in den Rankings hat es also kaum gegeben. Wer einige Positionen einbußen musste, hat mit dem bis dato rankenden Content die Suchintention höchstwahrscheinlich ohnehin nicht erfüllt. Der verlorene Traffic wird für die Seite dadurch eine geringere Relevanz gehabt haben.
Core-Updates März, Juni & September 2019
Core-Algorithmus-Updates
Im Laufe des Jahres 2019 wurden im dreimonats-Takts gleich drei größere Core-Updates ausgerollt: Jeweils im März, Juni und im September 2019 beobachteten SEOs und Webmaster Veränderungen der SERPs.
Core-Update März 2019
Auch hier ging es — wie bereits beim Medic-Update — besonders YMYL-Seiten “an den Kragen”. Allerdings sollte das März-Core-Update nicht als Teil 2 des Medic-Updates verstanden werden. Vielmehr geht es hier um eine Weiterführung der Gesamtstrategie in Richtung Mobile First und User Experience; beides Faktoren, die gerade YMYL-Seiten vernachlässigt haben.
Core-Update Juni 2019
Das Core-Update im Juni 2019 ist das erste Update, das Google vorab offiziell ankündigte.
Tomorrow, we are releasing a broad core algorithm update, as we do several times per year. It is called the June 2019 Core Update. Our guidance about such updates remains as we’ve covered before. Please see this tweet for more about that:https://t.co/tmfQkhdjPL
— Google SearchLiaison (@searchliaison) June 2, 2019
Es brachte vor allem mehr Video-Karussells in den Suchergebnissen (SERPs) mit sich. Darüber hinaus wurden News-Seiten mit hoher Autorität gepusht, während schwächere Seiten Ranking-Einbußen hinnehmen mussten.
Core-Update September 2019
Auch hier standen Videoinhalte im Mittelpunkt. Gerade bei informational Keywords rutschte das erste organische Suchergebnis auf Platz vier auf der ersten Suchergebnisse (SERP), da Video-Karussells erneut mehr Platz eingeräumt wurde.
Medic-Update: Tatütata für YMYL-Seiten!?
Wahrscheinlich ein Phantom Update im Bereich Trust
01. August 2018. Die Rankings brechen ein. Seiten aus der Gesundheits- und Finanzbranche beklagen teilweise deutliche Verluste in der Sichtbarkeit. Die Panik beginnt und die Analysten werden nach Antworten angefleht. Bei dem von SEOs selbstbetitelten Medic-Update handelt es sich nicht um ein “großes” Google-Update á la Panda oder Penguin.
Schließlich zielte das Update nicht auf bestimmte Inhalte einer Seite ab (Content / Links etc.) Wahrscheinlicher ist, dass es sich um ein weiteres Phantom-Update handelt. Google selbst bezeichnete das Update als ein “Broad Core Update”.
Diese werden oftmals nicht weiter angekündigt, erhalten keinen offiziellen Namen und betreffen eher allgemeine Faktoren, wie Qualität, Autorität oder Trust. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Google an einer dieser Schrauben gedreht hat und dessen Auswirkungen gerade in einer vertrauens- und datensensiblen Branche wie Gesundheit und Finanzen die größten Auswirkungen hatte — positiv wie negativ. Das bedeutet aber nicht, dass das “Medic-Update” auf den sogenannten YMYL-Sektor (Your Money Your Life) abzielte.
Mobile First-Update: Websites to go
Ranking-Algorithmus-Update zur Ermittlung von Ranking über Mobile-Version einer URL
Im März 2018 begann Google mit dem Rollout des Mobile First Update, der bereits im November 2016 angekündigt wurde. Das deutsche Rollout zog sich über eine lange Zeit; über mehrere Monate erhielten zahlreiche deutsche Webmaster die Benachrichtigung, dass von nun an die mobile Version Ihrer Domain als Grundlage für das Ranking herangezogen werden. Im Rahmen der Einführung des Updates werden zunächst nur Seiten umgestellt, die die Best Practices Richtlichen für Mobile First befolgen. Das sind im Wesentlichen:
- Die mobile Website hat dieselben Inhalte wie die Desktop-Version. Die mobile Variante sollte der Desktop-Version in nichts nachstehen. Ist sie reduzierter, sollten die fehlenden Inhalte ergänzt werden. Dazu zählen Text, Bilder (mit ALT-Attributen) und Videos in den üblichen crawlbaren und indexierbaren Formaten.
- Strukturierte Daten für Desktop und Mobile. Wenn du strukturierte Daten verwendest, sollten sie für die mobile Version auch mobile URLs beinhalten. Wenn strukturierte Daten mithilfe von Data Highlighter verwendet werden, sollte das Data Highlighter-Dashboard regelmäßig auf Extraktionsfehler überprüft werden.
- Metadaten für Desktop und Mobile identisch. Die Metadaten (Titel und Description) sollten für beide Versionen deiner Website gleich sein.
Mobile First wird Mobile-only
Die Übergangsphase endete im März 2021. Seitdem werden ausschließlich mobile Inhalte in Googles Suchmaschinenindex aufgenommen. Ab März wird also aus dem Mobile First Index (der ja durchaus noch Desktop-Inhalte indexiert hat) ein reiner Mobile Index. Damit deine Rankings stabil bleiben, muss die mobile Variante deiner Website dieselben Inhalte liefern, wie bislang die Desktop-Variante.
RankBrain: Der Algo und das Brain, Brain…
Such-Algorithmus-Update: Integration künstlicher Intelligenz
Mit dem RankBrain-Update, das bereits 2015 erste Lebenszeichen von sich gab, schaffte Google eine Algorithmus-Architektur, die nicht mehr komplett manuelle Kalibrierung angewiesen ist, sondern im Gegensatz mit Hilfe von Machine Learning sich selbst stetig verbessern kann.
Warum braucht den Google eine künstliche Intelligenz um seinen Algorithmus zu bearbeiten? Gerade durch die händischen Updates ist Google noch viel besser in der Lage, Änderungen nachzuvollziehen und gegebenenfalls rückgängig zu machen. Die Antwort liegt in dem Bereich, den Google noch nicht versteht. Dieser Bereich dreht sich um alle Suchanfragen, dessen Suchintention Google nicht schnell genug verstehen und bedienen kann.
Über Entitäten und die Suchintention
Mit dem Hummingbird-Update konnte Google schon viel zur semantischen Klarheit von Suchanfragen in der Analyse besteuern, aber mit RankBrain ist ein System entstanden, dass kontinuierlich mit jeder Suchanfrage mehr über die Suchintention und damit das Gesuchte lernt. Außerdem ist Google mit dem RankBrain-Update in der Lage selbständig den Algorithmus zu optimieren.
RankBrain teilt die Welt in Entitäten:
- Ein Mensch stellt eine Suchanfrage (Keyword-Eingabe)
- RankBrain übersetzt das Keyword in Entitäten (So weiß Google z.B., dass Germany, Deutschland und Allemange zur Entität des Landes gehören)
- Dann gibt Google Resultate für die Entität aus
- Basierend auf der Absprungrate und Return to SERP bewertet Google, ob eine Seite den Menschen zufrieden gestellt hat
- Wenn Nicht: Dann werden neue, andere Seiten vorgeschlagen und die Entität des Keywords wird ggf. angepasst
- Wenn Ja: Dann gewinnt die Seite an Ranking und das Konzept des Keywords wird ggf. angepasst
Die Suchintention als Maßstab
Das Verständnis der Suchintention ist allerdings nicht das einzige, das RankBrain beeinflusst hat. Denn auch alle altbekannten Rankingfaktoren wie
- Backlinks,
- Inhaltsfrische,
- Inhaltslänge,
- Domainautorität
- etc
werden damit in Relation zur Erfüllung der Suchintention gesetzt. Dadurch verlieren sie an ihrem vorher noch unbestrittenen Rankingeinfluss. Denn wo es vorher noch hieß, dass Texte nicht mehr kurz sein dürfen, sondern sehr ausführlich sein müssen, steht jetzt vor der Länge die Erfüllung der Suchintention an erster Stelle der Rankingfaktoren.
Das bedeutet: Wenn RankBrain versteht, dass ein kurzer knackiger Text eine bessere Antwort liefert, als ein ausführlicher und detaillierter Artikel, dann wird der kürzere Artikel mit einem besseren Ranking belohnt.
Featured Snippets und strukturierte Daten
Ein weiterer wichtiger Faktor, der durch das RankBrain-Update möglich wurde, ist die gesteigerte Effizienz des Auslesens von Seiten. Dies hat zur Folge, dass die (vor allem auf dem Handy beliebten) Featured Snippets von Google ohne RankBrain gar nicht erst möglich wären. Nur durch das Verständnis der Seiteund dem Einsatz von strukturierten Daten kann RankBrain erkennen, wie es zum Beispiel das Schokokuchen-Rezept in Form einer Tabelle oder einer Auflistung in einem Featured Snippet ausgeben kann.
Gerade im Kontext der steigenden Bedeutung von Voice Search ist dies unfassbar wichtig geworden. Denn nachdem bekannt wurde, dass knapp 80% der Voice Search Ergebnisse auf der Auslese von Feature Snippets beruht, begann der Kampf um die sogenannte Position 0.
Mit dem RankBrain-Update kamen dadurch also zwei wichtige Neuerungen und Verbesserungen zum Google-Algorithmus hinzu. Zum einen der ganz klare Fokus auf die Befriedigung der Suchintention und zum anderen der kritische Blick auf die “Auslesbarkeit” von Seiten durch technische und strukturelle Optimierung für den Google Bot.
Fred-Update: Low Quality hat seinen Preis
Im Februar und März 2017 klagten viele Webmaster und SEOs über plötzliche Rankingeinbrüche. Es schien, als würde Google Low Quality-Content aufs Korn nehmen, der darauf ausgelegt ist, Einnahmen zu generieren. In anderen Worten: Das Update betrifft Seiten mit relativ wenig Inhalten, dafür aber viel Werbung und Affiliate-Links.
Fred ist nicht wirklich ein Google Update im klassischen Sinne. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Sammelbegriff für alle qualitätsbezogenen Algorithmus-Updates, die sich auf die Qualität von Websites beziehen und von Google nicht anderweitig identifiziert werden. Im Grunde könnte man Fred auch als ein weiteres Phantom-Update bezeichnen, das zufällig einen eigenen Namen bekommen hat.
Den Namen Fred verdankt das Update Googles Gary Illyes. Wie es scheint, gibt er allem, was er nicht kennt, den Namen Fred: Fische, Menschen, Updates… Er erhielt auf Twitter die Aufforderung, dem Update einen Namen zu geben, und siehe da: Fred war geboren.
sure! From now on every update, unless otherwise stated, shall be called Fred
— Gary 鯨理/경리 Illyes (@methode) March 9, 2017
Phantom-Update: Gesichts- und namenlos
Allgemeine Core-Algorithmus-Updates
“Das eine” Phantom-Update von Google gibt es nicht. Gerade zwischen 2015 und 2017 gab es immer wieder Phantom-Updates. Die Bezeichnung kommt lediglich von der Ungewissheit direkt in der Zeit nach dem Update, da zunächst unklar ist welche Seiten von dem Algorithmus-Update betroffen sind.
Die Informationspolitik von Google war damals nicht unbedingt transparent, meistens stimmen aber die Infos, die von Google-Mitarbeitern z. B. via Google+ oder Twitter herausgegeben werden.
Wenn man also “Phantom-Update” googelt, wird man entsprechend vielfältige Suchergebnisse erhalten. In vielen Fällen wird es ein Core- oder Quality-Update gewesen sein, das nie offiziell bestätigt wurde. Dennoch versuchten viele SEOs, Google-Mitarbeitern wie Gary Illyes Informationen aus der Nase zu ziehen.
@dawnieando It’s not penguin; not „confirmed-ish“ just „confirmed“ :-).
— John Mueller (@JohnMu) 12. Januar 2016
Ein Phantom-Update trifft meistens nicht einen konkreten Bereich einer Website (Content, Links) oder spezielle Suchergebnisse (Local, Freshness), sondern ist meist aufgrund der breitgefächerten Auswirkungen an betroffenen Faktoren schwer zu greifen und zu definieren. Was allerdings die Updates im Jahr 2015 und 2016 gemeinsam haben ist, dass das Phantom-Update Auswirkungen auf große Brand-Seiten und E-Commerce-Seiten mit vielen Kategorien hatten. Dazu zählte beispielsweise OTTO. Außerdem war die Lektion aus allen 3 Phantom-Updates: Erstellt guten Content, der die Suchintention am besten befriedigt.
Pigeon-Update: Vogelperspektive und Punktlandung
Ranking-Algorithmus-Update zur lokalen Suche
Im Juli 2014 startete das Pigeon-Update erstmals seinen Landeanflug. Kleine lokale Unternehmen, die für Online-Marketing und SEO einfach nicht die Kapazitäten haben und in der (inter)nationalen Liga nie hätten mitspielen können, bekamen bei diesem Update zum Local SEO eine echte Chance.
Sie werden in lokalen Suchanfragen bevorzugt positioniert. Auch Bewertungsseiten wie YELP bekamen ab diesem Zeitpunkt eine deutlich bessere Platzierung in den SERPs.
Kurz vor dem Pigeon-Update sah sich Google noch mit Anschuldigungen konfrontiert, dass die Suchmaschine die eigenen lokalen Ergebnisse bevorzugt darstellt — auch dann, wenn die Nutzer:innen ein Yelp-branded Keyword verwendet hatten.
Pigeon hat Auswirkungen auf
- SERPs
- Google Maps-Packs
Hintergrund: Bestimmte Suchanfragen lassen die User Intention vermuten, dass der Suchende einen physischen Ort abfragt, wo er die eingegebene Dienstleistung oder das Produkt erwerben kann. Dazu zählen beispielsweise
- Freizeitaktivitäten (Restaurant-Suche)
- Dinge des täglichen Lebens (Supermärkte, Frisör)
- Dienstleister (Anwälte, Handwerker)
Ziel verfehlt?
Allerdings legte Pigeon nicht immer die gewünschte Punktlandung hin. Das Local SEO Update sollte ja kleinen, lokalen Unternehmen entgegenkommen. Es gab aber Fälle – besonders in den USA – wo genau das Gegenteil der Fall war und kleine Unternehmen starke Ranking-Verluste hinnehmen mussten. SEO-Südwest berichtete im Oktober 2014 über die Ergebnisse einer Studie zum Pigeon Update, die die Veränderung in den SERPs sowie die möglichen Rankingfaktoren untersuchte. Im Kern kam sie zu folgenden Ergebnissen:
- Keine besseren Suchergebnisse
- Starke Domains und Marken profitieren
- Entfernung vom Stadtzentrum relevant
Fun Fact: Den Namen “Pigeon” erhielt das Update von SearchEngineLand und nicht von Google selbst. Die Idee dahinter: “ Pigeon [Taube] ist der Name, für den wir uns entschieden haben, weil dies ein lokales Such-Update ist und Tauben dazu neigen, nach Hause zu fliegen”.
Hummingbird-Update: Weiß, was du willst.
Such-Algorithmus-Update zur Suchintention
Ähnlich wie Caffeine revolutionierte der Hummingbird (dt. Kolibri) bei seinem Release im August 2013 die Suchmaschine (Die Ankündigung von Google kam tatsächlich erst einen Monat später).
Während Pinguin und Panda drastische und direkte Wirkung auf die Webseiten vieler hatte, machte sich das Hummingbird-Update 2013 vor allem durch das Fine-Tuning unter der Haube des Google-Algorithmus bemerkbar. Denn auch hier handelt es sich um eine Neuerung des Google Such-Algorithmus.
Das ganz klare Ziel: Suchanfragen besser verstehen. Warum suchen Menschen nach einem bestimmten Keyword, welche Suchintention steckt dahinter? Was für Suchergebnisse werden erwartet?
Was hat sich verändert?
Mit dem Update wurde das Sprachverständnis des Algorithmus auf eine semantische Basis geführt. Google setzt dabei auf Natural Language Processing (NLP, dt.: Maschinelle Verarbeitung natürlicher Sprache, verknüpft Erkenntnisse der Linguistik mit Methoden der Computerwissenschaft), um die menschliche Sprache — geschrieben wie gesprochen — besser verstehen zu können. Das wirkt sich natürlich auf die Ergebnisse in den SERPs aus, ist aber auch die Grundlage für Voice Search und Smart Assistants.
Doch zuerst zu den SERPs: Bis dato wurden Suchergebnisse zu einzelnen Wörtern des Keywords ausgegeben.
Zum Beispiel: Steuer.
Das Wort “Steuer” hat in der deutschen Sprache zwei Bedeutungen: Es ist ein Lenkwerkezeug, steht aber auch für Finanzabgaben. Nur über den Kontext kann der Gesprächspartner die aktuelle Bedeutung zuweisen. Doch was macht eine Suchmaschine?
Sie bedient sich — dank dem Hummingbird-Update — ebenfalls der Kommunikation, die bereits stattgefunden hat: dem Suchverlauf und dokumentierten Surfverhalten. Auch die Klicks auf die einzelnen Suchergebnisse zu einem Keyword werden ausgewertet. Die Ergebnisse werden verwendet, um die wahrscheinlichste Suchintention zu identifizieren.
Vor dem Hummingbird-Update hätte Google wahrscheinlich beide Varianten in den SERPs abgebildet. Das hat sich geändert: Google ist sich ziemlich sicher, dass bei dem Suchbegriff “Steuer” eher nach der Steuer und nicht nach dem Steuer gesucht wird, und schlägt neben einer Definition (Wikipedia) auch direkt Steuerberater in der Nähe vor.
Knowledge-Graphen
Das Hummingbird-Update betrifft zudem den Knowledge-Graphen. Knowledge-Graph nennt sich die kombinierte Anzeige von Suchergebnissen aus unterschiedlichen Datenbanken. Wird zum Beispiel der Name einer berühmten Person oder einer Stadt in die Google-Suche eingegeben, zeigt Google bereits auf der Ergebnisseite die Eckdaten zu der Person bzw. zur Stadt an. Die Nutzer:innen müssen somit gar nicht mehr unbedingt auf ein Suchergebnis klicken, um zu bestimmten Informationen zu gelangen. Seit dem Hummingbird-Update werden auch Vergleiche im Knowledge-Graphen dargestellt, indem die Eckdaten zu unterschiedlichen Begriffen gegenübergestellt werden.
Voice Search
Das Hummingbird-Update wirkte sich zum Beispiel auf die via Android verfügbare Sprachsuche aus: So können die Nutzer:innen via Sprachsuche wie gehabt eine Google-Suche starten. Bei der darauffolgenden Abfrage stellt Google eine Beziehung zwischen den Suchanfragen her, sofern diese logisch erscheint. SAuf diese Weise können die User:innen zum Beispiel erfragen, wo sich das nächste Schwimmbad befindet. Fragen sieanschließend wann „es“ geöffnet ist, erkennt Google, dass bei der Frage ebenfalls das Schwimmbad gemeint ist
Auf diese Weise konnte der Kontext der Suchanfragen und damit die Bedürfnisse der Suchenden besser eingeordnet, analysiert, nachvollzogen und am Ende erfüllt werden. Vor allem im das gerade im Trend liegende Thema Voice Search ist ohne Hummingbird-Update von Google undenkbar.
Payday-Update: Sex sells – Kein Spam in 18+ SERPs
Ranking-Algorithmus-Update für leere Versprechen
Das Payday-Update stellt eine Anomalie dar. Denn das klassische Google-Update, das zum Beispiel Seiten mit gekauften Links in den Rankings abstraft, ist das Payday oder auch Payday-Loan-Update nicht.
Vielmehr handelt es sich bei diesem Update vom Juni 2013 um Googles Antwort auf spammige Inhalte, die durch illegale Black-Hat SEO-Taktiken viele Clicks erhalten wollen, weil sie zum Beispiel mit großen “Paydays” werben. Das Update betrifft also nicht einzelne Seiten, sondern ganze Märkte, die sich durch hohes Spamaufkommen auszeichnen.
Payday betrifft u.a.:
- Kredit
- Pornographie
- Glücksspiel
- Drogen
- verschreibungspflichtige Pharmazeutika
Das Payday-Update ist also eher eine Aufräumaktion von Google, um die Qualität der Links auf den SERPs mit besonders hart umkämpften Keywords zu sichern. Während also die meisten Google-Updates Zeichen setzen, dass man als Seitenbetreiber eher bei sich für Klarschiff sorgen sollte, ist das Payday-Update ein Signal von Google, dass sie selbst den Besen für saubere SERPs in die Hand nehmen.
Pirate-Update: Das war nicht deine Idee.
Ranking-Algorithmus-Update gegen Urheberrechtsverletzung
Das Flehen von Warner, Sony, Disney hat im August 2012 endlich ein Ende. Denn nach dem es in der Vergangenheit unfassbar einfach war, Raubkopien von beliebten Filmen und Musik Alben direkt über Google zu finden, machte das Pirate Update damit Schluss.
Zum einen wurden Seiten in den Rankings abgestraft, die viele Urheberrechtsverletzungen begangen. Zum anderen hat Google eine klare Ansage gegenüber Torrent-Seiten und illegalen Streaming Services angesagt: Ihr seid bei uns nicht willkommen. Doch obwohl es bereits 2 Pirate Updates gab, sind raubkopierte Inhalte leider immer noch über Google aufzufinden. Der Kampf gegen Piraten ist also noch lange nicht beendet und Google sendet weiterhin das Zeichen, dass die Tage des Wilden Westens des Internets bald vollständig vorbei sind.
Penguin-Update: Erstickt am Linkspam
Ranking-Algorithmus-Update zur Bekämpfung von Low Quality-Links und unnatürlichem Linkbuilding
Eine Seite mit guten Inhalten wird automatisch von anderen verlinkt. Auf dieser simplen Idee basiert einer der wichtigsten Ranking Faktoren: (natürliche) Backlinks.
Über die Zeit hatten viele Webmaster und SEOs begonnen, regen Linktausch zu betreiben (unnatürliche Backlinks) und so ihre Rankings zu manipulieren.
In vielen Fällen allerdings sehr zu Lasten der Qualität. Denn oftmals boten die Linkziele den User:innen keinen nennbaren Mehrwert. Googles Kampfansage gegen Low Quality startete zwar mit Panda, ging allerdings mit Penguin ab April 2012 in die zweite Runde.
Was spricht für ein unnatürliches Linkbuilding und damit gegen die Richtlinien?
- Links mit einem sehr harten Anchortext (z.B. „Urlaub“)
- Links aus dem Footer (Side-wide und im nicht sichtbaren Bereich)
- Backlinks, die unnatürlich zustande gekommen sind (z.B. kommerziell)
- Unnatürlich schnelle Backlinkentwicklung (Zeitraum)
- Links aus Linklisten, Artikelverzeichnissen und Webkatalogen
- Links von thematisch irrelevanten Websites (Unnatürlichkeit)
Was sind die Richtlinien von Google?
Bereits bei Veröffentlichung des ersten Pinguin Updates hat Google mitgeteilt, dass hochwertige Inhalte den Vorzug vor spammy Seiten haben sollen. Halten Sie sich an die Richtlinien für Webmaster. Google hat hier schon die Grundregeln aufgestellt:
- Erstelle Seiten in erster Linie für Nutzer:innen, nicht für Suchmaschinen.
- Täusche die Nutzer:innen nicht.
- Vermeide Tricks, die das Suchmaschinen-Ranking verbessern sollen. Ein guter Anhaltspunkt ist, ob es dir angenehm wäre, deine Vorgehensweise einem konkurrierenden Website-Betreiber oder einem Google-Mitarbeiter zu erläutern. Ein weiterer hilfreicher Test besteht darin, sich folgende Fragen zu stellen: “
- Ist dies für meine Nutzer:innen von Vorteil?
- Würde ich das auch tun, wenn es keine Suchmaschinen gäbe?”
- Überlege, was deine Website einzigartig, wertvoll oder einnehmend macht. Gestalte deine Website so, dass sie sich von anderen in deinem Bereich abhebt.
Keine Sichtbarkeit für spammy Linkstrategien
Wer weiterhin eine spammige Linkstrategie fuhr, büßte deutlich an Rankings und Sichtbarkeit ein. Im Laufe der Zeit hat Penguin zahlreiche Updates erfahren und die Regeln für Backlinks weiter angepasst.
Penguin 2.0
Im Mai 2013 gab es ein zweites Penguin-Update. Nach Aussage von Matt Cutts und Google waren von den Auswirkungen rund 2,3% der US-Suchanfragen betroffen. Am 24. April 2012, an dem das erste Penguin-Update durchgeführt wurde, waren es sogar ca. 3,1% aller Suchanfragen. Der Einfluss von Penguin 2.0 variierte je nach Spamaufkommen in den jeweiligen Ländern bzw. Sprachen.
Penguin forever
Im September 2016 kündigte Google an, dass der Penguin-Algorithmus dauerhaft in den Kern-Algorithmus integriert wird. Penguin läuft jetzt in Echtzeit mit. Anstatt Seiten wegen unnatürlicher Backlinks abzustrafen, werden diese jetzt automatisch entwertet. Unnatürliches Linkbuilding im großen Stil — lohnt sich nicht mehr.
Top Heavy-Update: Anzeigen in die Schranken weisen
Ranking-Algorithmus-Update zur Reduktion von Anzeigen Above the Fold
Ist es nicht schön, wenn eine URL auf Seite 1 der SERPs landet? Perfekt, da klatscht man dann 2347654 Anzeigen rein, damit sich das Ranking auch ordentlich bezahlt macht.
Das war die Devise bis — ja bis Google im Januar 2012 mit dem Top Heavy-Update um die Ecke kam. Seiten, die Above the Fold mit Anzeigen geschmückt waren wie ein überladener Weihnachtsbaum, wurden entwertet.
Der Grund: Die User Experience litt stark unter der Anzeigenflut. Der eigentliche Content ließ sich zwischen den Ad-Boxen kaum noch ausmachen. Auf dem Google Blog wird berichtet:
Uns kamen Beschwerden von Usern zu Ohren, die auf ein Suchergebnis klickten und den tatsächlichen Inhalt nur schwer identifizieren konnten – sie waren mit dem Surferlebnis nicht zufrieden.
Den High Quality-Anspruch erfüllten diese Seiten nicht. Gegen Anzeigen per Se hat Google nichts (schließlich verdient GoogleAds ordentlich mit). Das Update hatte lediglich Seiten im Fokus, die unverhältnismäßig viele Anzeigen Above the Fold aufwiesen oder wo der Content aufgrund der Anzahl, Größe und Platzierung der Anzeigen erst Below the Fold zu finden war.
Seiten, die nach einem Top Heavy-Update an Rankings verloren hatten, konnten sich ihren Platz zurückerobern, wenn sie die Anzeigen deutlich reduzierten und der Content wieder im Mittelpunkt stand.
Freshness-Update: News First
Ranking-Algorithmus-Update zur Bevorzugung frischen Contents
Das Freshness-Update folgt der Annahme von Google, dass Menschen bei bestimmten Queries nach aktuellen Entwicklungen und nicht nach allgemeinen Informationen zu einem Thema suchen.
Alter vor Schönheit
Das Freshness-Update bevorzugt bei einigen Themengebieten also frische Inhalte, da in ihrem jungen Alter eine höhere Relevanz vermutet wird. Laut Aussage von Google sind das rund 35% der Suchanfragen, die mindestens ein vom Update beflügeltes Ergebnis enthielten. Größere Fluktuationen in den SERPS wurden bei 6 bis 10% beobachtet.
Im Rahmen des Freshness-Updates unterteilt Google relevante Inhalte in 3 Kategorien:
- Aktuelle Geschehnisse wie anstehende/kürzliche Events, Nachrichten oder in der Gesellschaft diskutierte Themen
- Regelmäßige Ereignisse wie Weltmeisterschaften oder Konferenzen
- Schnelllebige Themen wie Mobile Endgeräte (Handy, Tablet) oder Star News
Panda-Update: Dünne Luft mit dünnem Content
Ranking-Algorithmus-Update zur Bekämpfung von Low-Quality-Content
Ein wahre Lawine an frischen Domain-Leichen gab es nach dem Panda-Update im Februar 2011, mit dem der Suchmaschinen-Gigant die unerwünschten Nebenwirkungen des Freshness-Updates ausmerzen wollte.
Die Folge war eine Überschwemmung des Webs von dem, was wir heute als “Thin Content” bezeichnen: Seiten von “Content Farmen”, die tagtäglich etliche URLs mit wenig (und noch weniger sinnvollem) Content produzierten, um dank der ”frischen” Inhalte an schnelle Rankings zu gelangen.
Panda brachte wieder Ruhe in die Gemüter der User:innen, die über die mangelhaften Suchergebnisse gar nicht glücklich waren. Der eigenen Mission entsprechend wurden diese Low-Quality Seiten entwertet, denn nur zufriedene User:innen werden Google in der Zukunft benutzen. Der Panda machte sich voller Appetit über schlechte Webseiten mit noch schlechterem Content her.
Hallo Quality Rater Guidelines
Stattdessen wurden die Seiten mit guten Ranking belohnt, die qualitativ hochwertigen Content (originell und informativ) lieferten — eine Prämisse, die bis heute Gültigkeit hat. Im Mai 2011 stellte Google auf dem Webmaster Zentrale Blog Tipps zur Erstellung qualitativ hochwertiger Websites zur Verfügung, um Webmastern eine Hilfestellung zu geben. Dazu gehörten Fragen wie:
- Würdet ihr den in diesem Artikel enthaltenen Informationen trauen?
- Wurde der Artikel von einem Experten oder einem sachkundigen Laien verfasst oder ist er eher oberflächlich?
- Weist die Website doppelte, sich überschneidende oder redundante Artikel zu denselben oder ähnlichen Themen auf, deren Keywords leicht variieren?
- Würdet ihr dieser Website eure Kreditkarteninformationen anvertrauen?
- Enthält dieser Artikel Rechtschreibfehler, stilistische oder Sachfehler?
- Entsprechen die Themen echten Interessen der Leser der Website oder werden auf der Website Inhalte generiert, mit denen ein gutes Ranking in Suchmaschinen erzielt werden soll?
- Enthält der Artikel Originalinhalte oder -informationen, eigene Berichte, eigene Forschungsergebnisse oder eigene Analysen?
- Hat die Seite im Vergleich zu anderen Seiten in den Suchergebnissen einen wesentlichen Wert?
Das Leitdokument für die Bewertung hochwertiger Inhalte sind die Google Quality Rater Guidelines, die von der Suchmaschine aktuell gehalten werden.
Des Pandas Lieblingsspeise: Online-Shops und Gutscheinportale
Die abgestraften Merkmale betrafen in erster Linie Online-Shops. Hier mussten die Betreiber besonders um ihre Rankings bangen. Schließlich sind dem Panda folgende Aspekte ein Dorn im Auge:
- das Fehlen von Unique Content,
- eine geringe Verweildauer
- eine hohe Absprungrate
- Boilerplate Inhalte
All diese Dinge wurden besonders werden Shop-Betreibern häufig zum Verhängnis. Das Update im September letzten Jahres hatte es auch auf Gutscheinportale abgesehen; dies ist sicherlich auf den geringen Inhalt der Seiten zurück zu führen.
Caffeine-Update: SERPS auf Zack
Such-Algorithmus-Updates für schnelleres Crawling & Indexing dank neuem Indexing-System
Im Juni 2010 führte Google unter dem Begriff “Caffeine-Update” ein neues Indexing System ein.
Caffeine ermöglicht eine deutlich schnellere Indexierung neuer Inhalte, damit stehen den User:innen deutlich aktuellere Inhalte (binnen weniger Minuten) zur Verfügung. Laut dem Google Official Blog kann Caffeine im Vergleich zum alten System “50% frischere Ergebnisse für Web Searches” bieten.
Die drastisch steigende Nutzung des Webs und der Suchmaschine sowie die damals schon explodierende Menge an Content und verschiedenen Content-Formaten bewegte Google, den alten Index zu überdenken. Auch hatten sich nach den ersten Jahren des Webs die Erwartungen an die Suchergebnisse verändert.
Der alte Google-Index kategorisierte das Web in “Schichten”, die in unterschiedlichen Abständen gecrawlt wurden. Die oberste Schicht wurde alle paar Wochen aktualisiert — in 2018 unvorstellbar. Fiel neu erstellter Content in eine der unteren Schichten, konnte es noch deutlich länger dauern, bis sich mal wieder ein Crawler blicken ließ — denn hier musste Google direkt das ganze Web neu indexieren.
Eben diese erhebliche Verzögerung wurde mit Caffeine aufgehoben. Die “Schichten” werden jetzt nicht mehr nacheinander, sondern in kleinen Happen simultan analysiert. Eine echte Revolution für alle, die Content produzieren.
Wie verhalte ich mich bei einem Google-Update?
In der SEO- und Online-Marketing-Szene sorgen Google-Updates schnell für aufgewühlte Gemüter. Beiträge wie “Was kann ich machen wenn ich betroffen bin” oder “Was Sie jetzt wissen müssen” schießen immer wieder innerhalb weniger Tage wie Pilze aus dem Boden. Sie befeuern das Gefühl, um jeden Preis sofort handeln zu müssen.
Die meisten Google-Updates brauchen etwa zwei Wochen, bis sie vollständig ausgerollt wurden. In der Zeit und in den Wochen danach gilt: Ruhe bewahren und die Ranking-Entwicklung nach dem Update genauer beobachten. Denn: oft pendeln sich die SERPs wieder ein.
Gute SEOs, Webmaster:innen und Online-Marketer:innen wissen auch, dass man nicht den Algorithmus der Suchmaschine in den Mittelpunkt der Inhalte stellen soll, sondern die Nutzer:innen mit ihren Anforderungen, Wünschen und Bedürfnissen. Das sieht Google übrigens genauso, wie BERT und das Page Experience-Update belegen.
Außerdem haben wir für dich ein Cheat-Sheet zusammengestellt, mit dem du gut durch Google-Updates kommst: