6 SEO Tipps für einen personalisierten Sichtbarkeitsindex
Viele Webmaster und Online Shop Betreiber, die ihre Online Marketing Strategien auf den nächsten Level heben möchten, arbeiten in Bezug auf die Disziplin Suchmaschinenoptimierung mit der sogenannten „Sichtbarkeit“. Ist von „Sichtbarkeit“ die Rede, dann ist damit in der Regel die Sichtbarkeit einer Domain (z.B. ein Online Shop) in den Suchmaschinen gemeint. Dabei wird ein hoher Sichtbarkeitswert häufig mit einer starken und einflussreichen Domain gleichgesetzt.
Doch die „Sichtbarkeit“ an sich ist inhaltlich deutlich komplexer und zudem als reiner SEO KPI weitestgehend ungeeignet.
In diesem Beitrag werde ich auf den bekannten Begriff „Sichtbarkeit“ detaillierter eingehen und erklären, weshalb nur ein personalisierter Sichtbarkeitsindex langfristig als strategischer SEO KPI sinnvoll ist.
Wie wird die Sichtbarkeit einer Domain ermittelt?
SEO Strategien können nur dann erfolgreich geplant und umgesetzt werden, wenn zu Beginn der Optimierungen SEO Kennzahlen festgelegt werden, die man zu einem späteren Zeitpunkt erneut zur Erfolgsmessung heranziehen kann. Diese Werte, oder häufig auch KPIs (Key Performance Indicators) genannt, spielen im Online Marketing bei der Erfolgsmessung eine zentrale Rolle. Webmaster, Tool-Anbieter und auch z.B. SEOs nutzen um die Stärke und Präsenz einer Domain in den Suchmaschinen zu ermitteln, die sogenannte Sichtbarkeit. Da jeder SEO Tool-Anbieter eine andere Datenbasis besitzt und bei der Analyse unterschiedliche Schwerpunkte festlegt, können die Sichtbarkeitswerte der verschiedenen Tools nicht miteinander verglichen werden. In der Regel werden jedoch folgende Faktoren zur Bildung eines Sichtbarkeitswerts verwendet:
- Die Anzahl der Keywords, zu denen Dokumente einer Domain in der Suchmaschine gefunden werden
- Das Suchvolumen der jeweiligen Keywords
- Die Positionen der Dokumente einer Domain in der Suchmaschine in Bezug auf die jeweiligen Suchanfragen (Keyword)
- Der Wettbewerb der jeweiligen Keywords
Die verschiedenen SEO Tool-Anbieter aktualisieren mit Hilfe ihrer Datenbasis in regelmäßigen Abständen die Werte der oben genannten Faktoren und bilden so einen neuen Sichtbarkeitswert. SEOs und suchmaschinenaffine Webmaster vergleichen diese Sichtbarkeitswerte miteinander und versuchen so die Entwicklung einer Domain in der Suchmaschine nachzuvollziehen und den Erfolg ihrer Suchmaschinenoptimierung transparent zu machen.
Aus diesem Grund ist die Sichtbarkeit kein sinnvoller SEO KPI
Auf den ersten Blick mag es sehr sinnvoll erscheinen die jeweiligen Sichtbarkeitswerte miteinander zu vergleichen um beispielsweise „die Gesundheit“ einer Domain in den Suchmaschinen zu ermitteln (z.B. in Bezug auf Google Updates wie Google Panda, oder auch Google Penguin), oder auch um zu prüfen, ob SEO Strategien erfolgreich umgesetzt wurden, doch der reine Sichtbarkeitswert kann schnell trügen. Erfahrene Suchmaschinenoptimierer wissen, dass ein hoher Sichtbarkeitswert zwar signalisieren kann, dass eine Domain sehr stark ist, dieser hohe Wert jedoch nicht bedeuten muss, dass auch gleichzeitig wichtige Unternehmensziele erreicht werden.
Da der Sichtbarkeitswert auch mit allgemeinen und „neutralen“ Keywords gebildet wird, die nicht zum Unternehmenserfolg beitragen (jedoch so den Sichtbarkeitswert erhöhen und somit verwässern), sollten sich Unternehmen, die zukünftig erfolgreich Suchmaschinenoptimierung betreiben möchten, einen individuellen Sichtbarkeitsindex aufbauen.
Ein personalisierter Sichtbarkeitsindex hat für Webmaster den erheblichen Vorteil, dass sie selbst ausschließlich die für sie relevanten Keywords als Datengrundlage festlegen können, sodass sie ihren Erfolg in den Suchmaschinen deutlich präziser messen können.
Im Folgenden werde ich Webmastern 6 hilfreiche SEO Tipps geben, wie sie sich strategisch einen personalisierten Sichtbarkeitsindex aufbauen können.
SEO Tipp #1: Auf wenige, aber relevante Keywords fokussieren
Da ein „Nachteil“ eines allgemeinen Sichtbarkeitsindex darin besteht, dass sehr viele (und somit auch irrelevante) Keywords in die Bildung des Sichtbarkeitswerts einfließen, sollten sich Webmaster und Online Shop Betreiber auf wenige, aber für sie relevante Keywords fokussieren. Auch wenn es zu Beginn vielleicht sinnvoll erscheinen mag, möglichst viele passende Keywords festzulegen (und diese in die Datenbasis des eigenen Sichtbarkeitsindex zu integrieren), sollte man sich vorwiegend auf wenige und dafür relevante Keywords beschränken. Webmaster können von dieser bewussten Keyword-Reduktion profitieren, da ihnen so ein zukünftiger SEO Fokus erleichtert wird.
SEO Tipp #2: Die Datenbasis des personalisierten Sichtbarkeitsindex möglichst unverändert lassen
Bevor man sich als Webmaster, oder auch als SEO einen personalisierten Sichtbarkeitsindex aufbaut, sollte man eine sehr umfassende und nachhaltige Keyword-Recherche durchführen um eine fundierte Datenbasis zu schaffen. Natürlich muss die Datenbasis im Laufe der Jahre an individuelle SEO Strategien angepasst werden, dennoch sollte vermieden werden, dass die Datengrundlage regelmäßig verändert wird, da ansonsten die verschiedenen Sichtbarkeitswerte nicht mehr sinnvoll miteinander verglichen werden können.
SEO Tipp #3: Individuelle Keyword-Kombinationen ergänzen
Einer der häufigsten Fehler beim Aufbau eines personalisierten Sichtbarkeitsindex lautet: „Fehlende Brand-Keywords“. Viele Webmaster und Suchmaschinenoptimierer führen zwar vor der Erstellung eines personalisierten Sichtbarkeitsindex eine umfassende Keyword-Recherche durch, machen dabei jedoch den Fehler, sich ausschließlich auf die vorhandene Keywordbasis der SEO Tool-Anbieter zu verlassen, die natürlich inhaltlich begrenzt ist. Häufig fehlen in den Keywordpools der Tool-Anbieter individuelle Keywords (wie zum Beispiel Brand-Keywordkombinationen) die maßgeblich für den individuellen Unternehmenserfolg verantwortlich sein können. Diese Keywords sollten unbedingt in die Datenbasis des personalisierten Sichtbarkeitsindex ergänzt werden.
SEO Tipp #4: Longtail-Keywords und Conversion-Keywords berücksichtigen
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen machen häufig den Fehler, dass sie lediglich Keywords in den SEO Fokus rücken, die zwar ein sehr hohes Suchvolumen aufweisen, jedoch auch einem erheblichen Wettbewerb ausgesetzt sind. Ist die SEO-Leistung eines Unternehmens eher überschaubar (SEO-Budget, SEO Know-how und Personal), dann sollten eher Longtail-Keywords und auch Conversion-Keywords in den Fokus der zukünftigen SEO Optimierungen rücken. Diese Longtail-Keywords und Conversion-Keywords (Suchbegriffe mit einer Kaufintention) sollten sich dann ebenfalls in der Datenbasis des personalisierten Sichtbartkeitsindex widerspiegeln.
SEO Tipp #5: Erfolgsmessung durch transparentes Arbeiten
Die Online Marketing Disziplin Suchmaschinenoptimierung sollte stets nachhaltig und langfristig betrachtet werden, was bedeutet, dass Webmaster konkrete SEO Optimierungen transparent notieren sollten um zu einem späteren Zeitpunkt eine präzise Erfolgsmessung betreiben zu können. Nicht nur die Entwicklung der Sichtbarkeit in den Suchmaschinen spielt in einer SEO Strategie eine entscheidende Rolle, sondern vor allem auch die jeweiligen SEO Maßnahmen, die den entsprechenden Wert ermöglicht haben.
Aus diesem Grund sollten Webmaster stets die umfangreicheren und bereits umgesetzten SEO Maßnahmen im Kalender der Sichtbarkeitskurve notieren (z.B. Umstellung aus SSL, oder auch die Erstellung von Linkmodulen zur Verbesserung der internen Verlinkung) um anschließend prüfen zu können, wie sich die SEO Optimierungen auf den Unternehmenserfolg in den Suchmaschinen auswirken. Den besonders erfolgreichen SEO Maßnahmen sollte dann auch zukünftig mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden.
SEO Tipp #6: Mit regelmäßigen Reportings zum nachhaltigen SEO Erfolg
Ein personalisierter Sichtbarkeitsindex ist deutlich wirkungsvoller und richtungsweisender als ein allgemeiner Sichtbarkeitsindex bzw. Sichtbarkeitswert. Aus diesem Grund sollte der ausgearbeitete und strategisch umgesetzte Sichtbarkeitsindex als wichtiges Fundament zukünftiger SEO Strategien dienen. Regelmäßige Reportings, in denen zum Beispiel die jeweiligen SEO Traffic-Quellen separiert und geclustert werden (Brand-Traffic, Conversion-Traffic, Longtail-Traffic, „neutraler“ SEO Traffic.) können Webmastern dabei helfen zukünftig erfolgreiche SEO Strategien aufzubauen und umzusetzen. Der Online Marketing Wert eines SEO Reportings, dessen Grundlage ein personalisierter Sichtbarkeitsindex ist, ist sehr hoch und sollte daher zukünftig auch in entsprechende Maßnahmen und Strategien einfließen.
Personalisierter Sichtbarkeitsindex – Ein Beispiel
Damit die Erstellung eines personalisierten Sichtbarkeitsindex zukünftig noch leichter gelingen kann, finden Webmaster im Folgenden ein hilfreiches Praxisbeispiel.
Angenommen das Unternehmen XYZZZ verkauft online Gartenmöbel und möchte zukünftig mehr zielgruppenrelevanten Traffic über die organische Suche der Suchmaschine erhalten. Das Unternehmen hat in den letzten Wochen bereits viel Budget und Zeit in die Erstellung von Content investiert (Aufbau eines Blogs) und verzeichnet bereits seit einiger Zeit eine positive Entwicklung der eigenen Sichtbarkeitskurve, nur bleiben die relevanten Conversions aus. Nun wird es Zeit SEO strategischer und nachhaltiger zu betreiben, sodass ein individueller Sichtbarkeitsindex erstellt werden soll. Damit die Erstellung auch wirklich gelingen kann, müssen relevante Keyword-Faktoren berücksichtigt werden.
Schritt 1: Den Fokus auf Produkte und Conversion-Keywords legen
Damit der interne SEO Fokus zukünftig mehr auf Sales und Conversions gelegt werden kann, sollten die vorhandenen Produkte mehr in den Fokus der SEO Strategie rücken. Dafür werden u.a. folgende Keywords als Datenbasis des personalisierten Sichtbarkeitsindex ermittelt:
- Bereits vorhandene Gartenmöbelartikel (z.B. „Gartentisch“)
- Zukünftig vorhandene Gartenmöbel (z.B. „Gartenbank“)
- Keywords mit Kaufintention („Gartentisch kaufen“)
Schritt 2: Longtail-Keywords ermitteln
Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen können häufig von Longtail-Keywords profitieren. Aus diesem Grund sollten auch sinnvolle Longtail-Kombinationen in die Datenbasis des personalisierten Sichtbarkeitsindex einfließen. Zum Beispiel:
- „Gartentisch ausziehbar“
- „Gartentisch Holz “
- „Gartentisch rund“
- „Gartentisch klappbar“
Schritt 3: Brand-Keywords bilden und hinzufügen
Unternehmen, die zukünftig Wert darauf legen ihren Brand und ihre Markenbekanntheit auszubauen, sollten auch Brand-Keywords in die Datenbasis ihre Datenbasis integrieren. Dazu gehören in diesem Fall beispielsweise:
- „Gartentisch Firma XYZZZ“
- „Gartenstuhl Firma XYZZZ“
- „Gartenmöbel Firma XYZZZ“
- „Gartenbank Firma XYZZZ“
Schritt 4: Bereits vorhandene Keywords exportieren und prüfen
Damit keine auch wirklich keine Keywords vergessen werden, sollten bereits vorhandene Rankings (Keyword / URL) exportiert und entsprechend geprüft werden. Dabei sollten bewusst Keywords, die zum Unternehmenserfolg beitragen, in die Datenbasis integriert werden, während allgemeine Keywords (wie: „Sonnenblume pflanzen“) bewusst ausgeschlossen werden.
Fazit:
SEO Strategien können nur dann erfolgreich geplant, umgesetzt und gemessen werden, wenn deren Fundament aus präzisen und aussagekräftigen Daten besteht.
Unternehmen, die auf zielgruppenrelevanten SEO Traffic angewiesen sind, sollten zukünftig mehr Zeit in die präzisere Erfolgsmessung investieren um langfristig ihren Erfolg und Umsatz steigern zu können. Ein personalisierter Sichtbarkeitsindex kann diese wichtige Maßnahme ermöglichen.