5 wichtige SEO Trends für 2019
Jedem, der sich mit digitalem Marketing auskennt, ist klar: SEO ist ein sich stetig wandelndes Feld. Damit du auf Seite 1 mithalten kannst, musst du immer bestens informiert sein und die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet, sowie die jüngsten Veränderungen der Suchmaschinen Algorithmen kennen.
SEO Trends verändern sich jährlich auf der Basis der Faktoren, die erwartungsgemäß bei Google die höchste Platzierung erreichen werden. In diesem Artikel stellen wir die unserer Ansicht nach 5 wichtigsten SEO Trends für das Jahr 2019 vor.
1. Featured Snippets
Google war schon immer darum bemüht, die User Experience zu verbessern und geht mit der Einführung von sogenannten Featured Snippets einen weiteren Schritt in diese Richtung.
Was sind Featured Snippets?
Featured Google Snippets sind kurze Suchergebnisse, deren Ziel es ist, eine Nutzerfrage auf schnelle und effektive Weise zu beantworten.
Diese Art von Snippets nennt man üblicherweise Position Zero Ergebnisse, da sie oberhalb der SERPs, vor dem ersten organischen Ergebnis, direkt unter den Werbeanzeigen gezeigt werden.
Der nächste Screenshot zeigt ein typisches Featured SEO Snippet, wo der Nutzer eine schnelle Antwort auf eine einfache Frage erhalten will: Was ist der Unterschied zwischen Tacos und Nachos? Mit dem Snippet kann der Nutzer diese Information finden, ohne dass er verschiedene Seiten durchforsten muss um zu der Antwort zu gelangen, die er sucht.
Darüber hinaus schlägt Google dem Nutzer Suchanfragen vor, die seiner eingangs gestellten Anfrage ähneln:
Vorteile von Featured Snippets
Featured Snippets erhöhen die Autorität einer Seite. Schließlich impliziert ein Featured Snippet, dass die vorliegende Antwort die bestmögliche Antwort des gesamten Internets ist. In einem Snippet gezeigt zu werden erhöht letztlich die Autorität deiner Webseite und ihren SEO Score.
Featured SEO Snippets können auch Click-Through Rates (CTR) erhöhen. Nehmen wir als Beispiel einmal das nächste Snippet: Wenn der User wissen möchte “Wie bereite ich mich auf ein Bewerbungsgespräch vor”, wird er die Hauptaspekte der Antwort auf dem Google Snippet finden können, möchte er jedoch im Detail alle vorgeschlagenen Tipps lesen, so muss er die Seite selbst aufrufen.
Nachteile der Verwendung von Featured Snippets
Es ist nicht einfach, es mit den eigenen Inhalten in die Featured Snippets zu schaffen. Oft werden dafür Seiten mit einem hohen Autoritätslevel und -inhalt ausgewählt. Beim Tortilla/Nachos Beispiel weiter oben besetzt Wikipedia das Featured Snippet.
Ein weiterer Nachteil ist, dass ein Featured Snippet für sinkende CTRs und damit für sinkenden Traffic auf deine Seite sorgen kann. Anders als im obigen Beispipel, beantworten viele Featured Snippets die Suchanfrage bereits in den SERPs. Der User muss nicht mehr auf die Suchergebnisse klicken und keine Website mehr besuchen. Der Traffic bleibt aus und damit jede Chance auf Leads und Conversions.
Bezüglich dieses Themas gibt es eine kürzlich veröffentlichte Studie von Sparktoro und Jumpshots, welche die Auswirkungen von Featured Snippets auf CTRs in den SERPs veranschaulicht: Anhand dieser Studie wird ersichtlich, wie die No-Click Searches (da der User die benötigten Informationen bereits mithilfe des Featured Snippet gefunden hat) sich in Europa von 28,4% auf 30% gesteigert haben und die bezahlten Clicks sich von 4,5% auf 6,4% erhöht haben.
Bei der mobilen Version sind die Resultate sogar noch drastischer: Featured Snippets werden vor allem auf mobilen Geräten für eine schnelle Antwort auf eine Suchanfrage benutzt. In Europa steigerten sich die No-Click Searches von 51% auf 54,4%. Bezahlte Click-Through Rates (SEA) haben sich von 4% auf 8,8% erhöht. Dieser Anstieg von No-Click Searches und bezahlten Click-Through Rates hat einen Rückgang von fast 10% der organischen Click-Through Rate (von 45% auf 36,7%) nach sich gezogen.
Wie optimierst du deine Webseite für Featured Snippets?
Es gibt keine Garantie dafür, dass dein Content als Featured Snippet präsentiert wird. Dennoch kannst du deine Chancen mit diesen Schritten erhöhen:
- Kreiere qualitativ hochwertigen Content: Google zeigt nur solche Resultate, die für die Suchanfrage zu den Top 10 der SERPs zählen.
- Setze den Fokus auf das Beantworten von Fragen: laut einer Studie werden 41% der Keywords mit Fragen in ein Featured Snippet einbezogen.
- Präsentiere deinen Content in HTML-Listen mit Nummerierungen und Aufzählungen: Deinen Content in diesem Format darzustellen erhöht deine Chancen auf ein Featured Snippet in Listenform.
- Füge relevante, SEO-optimierte Bilder dem Content hinzu, den du gern im Featured Snippet hättest.
- Strukturierte Daten (schema.org) können dabei helfen, Featured Snippets zu erhalten. Benutze QAPage für Text, Dataset für Tabellen und Speakable für Text-zu-Sprache Umwandlung (Voice Search).
Hier ein Beispiel für ein Featured Snippet im Listen-Stil:
2. Kreiere einzigartigen Content (und konzentriere Dich auf Video Content Marketing)
Es ist kein Geheimnis, dass qualitativ hochwertiger Content einer der wichtigsten Aspekte einer erfolgreichen SEO Strategie ist.
Das gilt 2019 mehr denn je: Suchmaschinen wollen immer den relevantesten Content für die Suchanfrage zur Verfügung stellen.
Hochwertigen Content zu erschaffen ist zwar kein neuer Trend, es gibt jedoch einen Typ von Content Marketing, der für SEO von wachsender Bedeutung ist: Video Marketing.
Laut Cisco wird Direct Video bis 2021 80% des Traffics ausmachen. Es kann sich also nur auszahlen, zu den Ersten zu gehören, die vermehrt auf Video setzen.
User verwenden YouTube längst als Suchmaschine. Tatsächlich werden bei YouTube derzeit mehr Suchanfragen gestellt, als bei Bing. Damit ist YouTube derzeit die zweitgrößte Suchmaschine nach Google.
Mit Video Marketing Engagement zu generieren ist nicht leicht. Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen werden:
- Binde Video Content in deine Blogposts mit ein. Das macht ihn einfacher zu teilen. Das Embedding erhöht außerdem die Verweildauer (Time on Site), die User auf deiner Seite verbringen. Das sorgt für positive User Signals und erhöht die Relevanz deiner Seite.
- Mach deine Videos teilbar: Videos besitzen ein hohes virales Potenzial. Teile deine Videos auf deinen sozialen Plattformen und erleichtere anderen das Teilen. Oft geteilte Videos enthalten meist eine (leicht verständliche) Lösung zu einem weit verbreiteten Problem, informieren über ein relevantes Thema oder sorgen für Unterhaltung.
- Stelle ein Transkript zur Verfügung: Suchmaschinen verstehen (noch) nicht, worum es im Video geht. Eine Verschriftlichung der (gesprochenen) Inhalte hilft Crawlern dabei, den Content auszuwerten. Ein solches Transkript oder auch Untertitel ermöglichen es den Zuschauern, das Video ohne Ton zu konsumieren, z.B. im Büro oder in öffentlichen Verkehrsmitteln.
3. Optimiere für Mobile-First Index
Seitdem dem deutschen Rollout der Mobile-First Indexierung im April 2018 herrscht ein wenig Verwirrung darüber, inwiefern SEO Rankings dadurch beeinflusst werden.
Der Mobile-First Index ist nun Realität. Dennoch haben der einige Industrien und Unternehmen Anpassungsschwierigkeiten. Für eine erfolgreiche SEO Strategie muss man den Mobile-First Index verstehen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Was bedeutet “Mobile-First”?
Der Mobile-First Index ist kein Index, der neben dem “normalen” Index existiert. Es gibt nur einen Index.
Früher haben die Crawler von Google die Inhalte indexiert, die auf dem Desktop (Laptop oder PC) angezeigt wurden. Das hat sich jetzt geändert. Im März 2021 endete die mehrjährige Übergangszeit, in der sowohl Desktop- als auch mobile Inhalte in Googles Index aufgenommen wurden, mobile Inhalte aber bevorzugt wurden (daher Mobile First). Jetzt werden nur noch die Inhalte indexiert, die auf dem Mobiltelefon der dem Tablet (sofern eine Mobil-Version vorhanden ist) angezeigt werden können.
Wie optimierst du deine Webseite für den Mobile-First Index in 2019?
Am besten schaust du dir die Best Practice Beispiele von Google an, um deine Webseite für den Mobile-First Index zu optimieren. So kannst du auch sichergehen, dass deine derzeitige SEO Platzierung nicht durch die Index Änderungen beeinträchtigt wird. Einige der Hauptergebnisse ihrer Vorschläge sind:
Verwende ein ansprechendes mobilfreundliches Design:
Unverzichtbar ist ein ansprechendes Web Design, welches die gleichen Inhalte auf unterschiedlichen Geräten darstellen kann. Die Inhalte werden dabei so an die entsprechende Bildschirm-Größe angepasst, dass sich die Seite gut lesen, bedienen und navigieren lässt.
Nutze für eine schnelle Überprüfung deiner Website den Mobile Friendly Checker von Google.
robots.txt erlaubt das Crawlen der mobilen Version
Die robots.txt muss das Crawlen der Mobile-Version deiner Seite erlauben. Verwende den robots.txt Tester um zu überprüfen, ob irgendeine deiner Seiten von der robots.txt File blockiert wird.
Gleicher Content für Mobile und Desktop
Verwende den gleichen Content in der Desktop-, sowie der Mobile Version deiner Webseite. Stelle sicher, dass die gleichen Informationen (Artikel, Links, Features…) auf allen Geräten abgerufen werden können.
Habe eine schnelle Seite
Höher, schneller, weiter: Um in den SERPs hoch platziert zu werden, muss deine Seite blitzschnell laden. Punkt. Du kannst die Geschwindigkeit deiner Mobile Seite mit Google’s Mobile Speed Tool überprüfen. PWA oder AMP sind gute Wege, die Ladezeit deiner Seiten gerade für ihre Ungeduld bekannte mobilen User so kurz wie möglich zu halten.
Metadaten
Richte dich bei der Optimierung deiner Snippets nach der Zeichen-Begrenzung für mobile Geräte anstatt für Desktop-Geräte. So stellst du sicher, dass deine Titel und Descriptions auf allen Geräten korrekt dargestellt werden.
4. Gesteigerte Bedeutung von E-A-T (Expertise, Autorität, Trust)
Deine Expertise, Autorität und Trust zu steigern wird einer der bedeutendsten Aspekte sein, um die Du Dich in 2019 kümmern musst. Sie sind Kernstücke von Google’s Search Quality Rating Richtlinien ist.
Google will Seiteninhaber daran erinnern, dass, obwohl Content wichtig ist, nicht jeder Content auf die gleiche Weise platziert wird. Google’s Mission ist es Seiten zu begünstigen, die für den Leser wertvollen und vertrauenswürdigen Content veröffentlichen.
Um dem Leser solchen Content zu liefern, müssen Webmaster mit Experten ihres Feldes zusammenarbeiten, um qualitative Inhalte zu produzieren. Eine Seite mit relevantem Content zu führen, der von einem Experten verfasst worden ist, wird letztlich die Autorität der Webseite erhöhen und wird die E-A-T Prinzipien erfüllen.
5. Google RankBrain
RankBrain ist Google’s maschinelles Lernsystem, also eine künstliche Intelligenz. RankBrain hat ein simples Ziel: Seiten zu platzieren basierend auf der Interaktion, die User mit ihr haben.
Ein Beispiel: Wir suchen nach der Zubereitung für Ipanema und entscheiden uns für das dritte Ergebnis, wird Google zwei Aspekte unserer Entscheidung analysieren:
- Wie lange wir auf dieser Seite bleiben (Verweildauer)
- Wie die CTR für diese Seite aussieht
Wenn wir das dritte Suchergebnis öffnen und wir der Meinung sind, dass der Content genau das ist wonach wir gesucht haben, werden wir mehr Zeit auf dieser Seite verbringen. Damit geben wir Google zu Verstehen, dass die bereitgestellten Inhalte die sind, nach denen wir gesucht haben. Wenn das häufig passiert, wird Google die Position dieser Seite in den SERPs verbessern:
Das Gegenteil kann aber auch passieren: Du öffnest ein Suchergebnis, scrollst runter und findest nicht die Information nach der du gesucht hast. Du verlässt die Seite und kehrst zu den Suchergebnissen zurück (Return to SERPs). Google wird bemerken, dass die Absprungrate hoch ist und wird annehmen, dass die bereitgestellte Information für diese Suchanfrage nicht relevant ist. Die Folge: Die Position in den SERPs verschlechtert sich.
Wie Du Deine Webseite für RankBrain optimierst
Zu verstehen, was RankBrain genau ist, ist noch recht leicht. Um hohe Rankings in den SERPs zu erlangen, musst du deine Webseite für RankBrain optimieren.
Hier sind ein paar Tipps für die Optimierung deiner SEO Strategie für RankBrain:
- Kreiere qualitativ hochwertige Snippets: Verbessere deine CTR indem du deine Metadaten (Title und Description) auf die Bedürfnisse des Users (Stichwort Suchintention) optimierst. Analysiere die Snippets deiner Konkurrenten und versuche dich durch ansprechendere Inhalte von ihnen abzusetzen.
- Erschaffe interessanten Content für deine Zielgruppe: RankBrain’s Priorität ist es, die Suchintention des Users zu befriedigen, indem es das relevanteste Suchergebnis für seine Anfrage zeigt. Aus diesem Grund solltest du recherchieren, welchen Content dein Zielpublikum sehen möchte. Über die Intention des Users nachzudenken bevor du den Content verfasst, wird dir eine höhere CTR und bessere Ergebnisse in den SERPs einbringen.
- Hör auf, Content für ein spezifisches Keyword zu schreiben: RankBrain versteht die Suchintention des Users besser denn je. Daher gibt es keinen Grund mehr, Seiten einem einzelnen Keyword zu widmen. Die beste Vorgehensweise bezüglich Keywords und RankBrain ist eine Kombination deiner anvisierten Keywords, als auch ihrer Variationen und verwandten Begriffe zu verwenden.
Fazit
Wir hoffen, dass dieser Artikel dir dabei geholfen hat, einige der wichtigsten SEO Trends für dieses Jahr besser zu verstehen und Dir eine Idee gegeben hat, inwieweit du diese umsetzen kannst. Behalte im Hinterkopf, dass es zwar wichtig ist, auf dem neuesten Stand der Suchmaschinenoptimierung zu sein. Was Unternehmen jedoch verstehen sollten ist, dass sie sich in erster Linie darauf konzentrieren sollten, ihre Strategie für die User Experience zu verbessern und sich nicht bloß den Aussagen von Suchmaschinen oder RankBrain zu fügen. Unternehmen können in ihren organischen Rankings nur erfolgreich werden, wenn sie die User Experience optimieren.